Roswitha-Haftmann-Preis für türkische Künstlerin Gülsün Karamustafa

Die türkische Künstlerin Gülsün Karamustafa erhält den diesjährigen Roswitha-Haftmann-Preis. Mit 150'000 Schweizer Franken (138'000 Euro) zählt er zu den am höchsten dotieren Kunstpreisen Europas.

"Die Künstlerin, deren Werk verschiedene Gattungen wie Malerei, Installation, Video und Performance umfasst, gehört zu den bedeutendsten Kunstschaffenden der Türkei", teilte der Stiftungsrat der Roswitha-Haftmann-Stiftung in Zürich mit. "Ihr Werk ist von der Ästhetik byzantinischer Ikonen und der Hinterglasmalerei inspiriert, bricht aber mit den Traditionen der kanonischen Kunst."

Karamustafa kam 1946 in Ankara zur Welt. Heute lebt und arbeitet sie in Istanbul. Sie beschäftigte sich schon in den 1970er Jahren mit Themen wie Migration, Feminismus, Gender und der Aufarbeitung des Kolonialismus, wie die Stiftung berichtet. Renommierte Institutionen wie die Tate Modern in London, das Guggenheim-Museum in New York oder das Museum Ludwig in Köln hätten Werke von ihr erworben.

Roswitha Haftmann (1924-–1998) war Galeristin unter anderem in Zürich. Sie lebte in den 1960er Jahren zeitweise in Berlin, wo ihr damaliger Mann Werner Haftmann Gründungsdirektor der Neuen Nationalgalerie war. Der Preis soll gemäss Mitteilung am 3. Dezember in Zürich offiziell an Karamustafa verliehen werden.