Robert Longo ist vielseitig künstlerisch tätig, unter anderem in den Bereichen Bildende Kunst, Film und Musikvideo. Bekannt ist er vor allem für seine monumentalen hyperrealistischen Bilder: kraftvolle, dynamische Kohlezeichnungen, die durch ihre virtuose Technik und die Bildgewalt des Motivs fesseln.
Als Vorlagen wählt der Künstler Fotografien, die dramatische Situationen im Moment höchster Spannung festhalten. Dabei geht es ihm um das Sichtbarmachen von Macht - sei es in der Natur, in der Politik oder in der Geschichte. Er verwendet vielfach publiziertes Bildmaterial, das Teil unserer Populärkultur, oft unseres kollektiven Gedächtnisses geworden ist. Er isoliert und reduziert die Motive mit dem Ziel, die Bildwirkung zu potenzieren. Durch Vergrößerung und stark akzentuierte Hell-Dunkel-Kontraste entstehen großformatige, theatralische Arbeiten.
Robert Longo greift auf vorhandene Bilder zurück, bezieht die Wirklichkeit aus zweiter Hand und schafft eindrucksvolle "Kopien" von Schwarz-Weiß-Originalfotografien, die durch die Transformation in überdimensionale Kohlezeichnungen das ursprüngliche Bild vergessen lassen. Die aufregenden Licht- und Schatteneffekte der Zeichnungen betonen die Plastizität der Dinge und die Tiefe des Raumes. Sie lassen das Motiv ebenso real wie unwirklich erscheinen. Das satte Schwarz der auf das Papier geriebenen Kohle verschluckt jegliches Licht.
Robert Longo (* 1953) lebt und arbeitet in New York.
Robert Longo
4. September 2024 bis 26. Jänner 2025
