René Zäch im Kunstmuseum Solothurn

Der Bildhauer und Zeichner René Zäch (*1946) ist in Solothurn geboren und aufgewachsen. Mit seinem Schaffen, das mehrmals in Museumsausstellungen gewürdigt wurde, ist er weit über seine Heimatregion hinaus bekannt geworden. Das Kunstmuseum Solothurn hat dem Künstler bereits 1974 und 1983 Einzelausstellungen gewidmet, nun ermöglicht es ihm eine grosse Übersichtsausstellung mit Werken der letzten dreissig Jahre. Hierzu stellt es ihm nicht nur alle Säle des Parterres, sondern auch das Graphische Kabinett zur Verfügung.

In zehn Sälen entfaltet sich dank einer Vielzahl hochkarätiger Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen die ganze Qualität und Konsequenz dieses ebenso gescheiten wie sinnlichen Schaffens, das zwischen Ernst und Ironie, zwischen Maschinenwelt und klassischer Schönheit oszilliert. In Zächs Skulpturen werden Statik und Dynamik oft humorvoll aufeinander bezogen. Damit wird nicht nur die scheinbare Effizienz des vernetzten Arbeitens und Kommunizierens beleuchtet, sondern der Künstler unterläuft damit auch den herkömmlichen Begriff der Skulptur.

Zeigt die Einfachheit und Dichte der Werke eine formale Nähe zum Postminimalismus, sind sie inhaltlich weit komplexer. In der bewusst gesuchten Ambivalenz zwischen Kunst- und Gebrauchsgegenstand legt Zäch die Grundbedingungen plastischer Formfindung offen und gelangt damit zugleich zu gesellschaftlichen und philosophischen Fragen, die sich konsequent mit Kommunikation und Transport, mit Statik und Dynamik, mit linearen und zirkulären Ab- oder Leerläufen befassen.

René Zäch: Werke 1980–2010
21. August bis 31. Oktober 2010