Räumliche Übersetzungen

Heutzutage, wo der Wandel von der analogen Fotografie zur digitalen vollzogen zu sein scheint und die Fotografie in den Bereich des "Selbstverständlichen" und "leicht Handhabbaren" gerückt ist, treten vermehrt KünstlerInnen in Erscheinung, die eigene Apparaturen konstruieren, auf alte vorindustrielle Verfahren zurückgreifen und sich mit fotografischen Grundparametern auseinandersetzen.

Die dreiteilige Ausstellungsserie "Technik & Methode" fokussiert erfindungsreiche und unorthodoxe künstlerische Methoden und Prozesse der Bildfindung.

Betrachten wir ein Foto, sehen wir das Abgebildete, selten den Gegenstand, den wir vor uns haben und den uns das Bild zeigt. Seit Erfindung der Fotografie trat ihre objekthafte Wahrnehmung allgemein immer stärker in den Hintergrund. Hielt man mit einer Daguerrotypie noch eine kleine silberne Platte in einem Samtumschlag in Händen, war es später eine Kartonkarte, dann nur noch dünnes Papier und schließlich nur mehr Licht auf einer Leinwand oder auf einem Computerschirm.

Die dritte Ausstellung des Schwerpunkts "Technik & Methode" rückt unter dem Titel Räumliche Übersetzungen verschiedene Formen fotografischer Präsenz in den Fokus der Aufmerksamkeit. Das Foto als dreidimensionales Objekt konstruiert durch seine Form, sein Material und seine verwendete fotografische Technik für den Betrachter mögliche Bilder. Die scheinbare Eindeutigkeit von Fotografien wird dabei allerdings unterlaufen und das einzelne Bild wird als Fragment sichtbar. Ist doch das Foto als Objekt bzw. Ding Objekt und eigene Form und gleichzeitig Form dessen, wessen Bild es ist.

Technik & Methode III: Räumliche Übersetzungen
13. Dezember 2011 bis 28. Jänner 2012