An drei Abenden wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven das Thema "Macht und Betrug" aufgegriffen und auch heuer wieder steht das diskursive Element im Zentrum der Veranstaltung.
Von 13. - 15. September wird im Leokino Innsbruck jeden Abend um 19:30 Uhr einen Film zum Thema gezeigt. In der jeweils anschließenden Podiumsdiskussion mit eingeladenen Expert_innen sollen die Inhalte der Filme aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und in einen aktuellen Zusammenhang gesetzt werden.
Den Anfang am Montag macht "Courage". Erzählt wird vom Widerstand gegen das autoritäre Regime unter Lukaschenko. Erst jüngst dominierten der Tod des Aktivisten Schischow und die Flucht der Sprinterin Timanowskaja die Medien – und machen die Lage in Weißrussland zu einem Thema von höchster Aktualität.
Am Dienstagabend geht es in der Tirol-Premiere von "Wem gehört mein Dorf?" um Eigentum, den Heimatbegriff und Kapitalismus. Im Mittelpunkt steht die Lokalpolitik eines norddeutschen Tourismusortes, und wie sich mutige Bürger_innen gegen die Mächtigen stellen. In der anschließenden Diskussion geht es um die Gentrifizierung in Tirol.
Mit "Songs Of Repression" schließt am Mittwoch das Festival mit einem Film über den grausamen Machtmissbrauch eines Sektenführers.
Courage
Vor 15 Jahren schon haben Maryna, Pavel und Denis die engen Grenzen des autoritären Regimes nicht länger hingenommen: Sie verließen das Staatstheater Minsk, um für das neu gegründete Belarus Free Theatre zu spielen. Zivilcourage als Gebot der Moral. Die Proben laufen heimlich, der Regisseur wird aus dem Exil zugeschaltet. Jetzt, seit den Präsidentschaftswahlen im August 2020, sind es Hunderttausende, die nicht mehr wegschauen und die nun „laut schweigend” und gewaltfrei für einen friedlichen Machtwechsel in Belarus protestieren. Von diesem Sog - Maryna, Pavel und Denis mittendrin - handelt "Courage".Regie: Aliaksei Paluyan | 2021 | 90 min. | weißrussisch-russische OV mit dt. UT
Montag,13. September 2021, 19:30 Uhr, Leokino 1Wem gehört mein Dorf?
Im Ostseebad Göhren auf Rügen, dem Heimatdorf des Filmemachers, streiten die Einwohner_innen über die Zukunft des beliebten Urlaubsortes. Der Gemeinderat wird seit Jahren von vier Männern dominiert, die die Hotelprojekte eines Multimillionärs unterstützen. Als dieser ein Bauvorhaben in einem Naturschutzgebiet plant, gehen die Aktivistin Nadine und ihr Vater Bernd dagegen vor. Schnell merken sie, dass sie nur eine Chance haben, die malerische Landschaft ihrer Heimat zu schützen: indem sie bei der anstehenden Kommunalwahl die Mehrheit im Gemeinderat erringen.Regie: Christoph Eder | 2021 | 90 min. | deutsche OV
Dienstag, 14. September 2021, 19:30 Uhr, Leokino 1Songs of repression
Inmitten eines idyllischen Tals am Fuße der Anden in Zentralchile liegt „Villa Baviera“. Nur allzu leicht täuscht die Schönheit des heutigen Touristenortes über dessen dunkle Vergangenheit hinweg. Denn auf dem Areal der ehemaligen Colonia Dignidad beging die Sekte um den Sadisten Paul Schäfer jahrzehntelang ihre Gräueltaten. Noch immer leben rund 120 deutschsprachige Menschen aus drei Generationen an jenem Ort, an welchem sie physische und psychische Gewalt erfahren oder ausgeübt haben. Sie bewegen sich zwischen Aufarbeitung und Verdrängung, Realität und Beschönigung, Erinnern und Vergessen. "Songs of repression" schafft einen einzigartigen Zugang zu Opfern und Tätern zugleich und zeigt den konträren Umgang mit erlittenen Traumata auf.Regie: Estephan Wagner, Marianne Hougen-Moraga | 2020 | 90 min. | deutsch-spanische OV mit engl. UT
Mittwoch, 15. September 2021, 19:30 Uhr, Leokino 1