Oscars für "No Country for Old Man" und "Die Fälscher"

Neben dem großen Sieger "No Country for Old Man" durfte bei der 80. Oscar-Verleihung auch Österreich jubeln, ging doch der Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film an Stefan Ruzowitzkys KZ-Drama "Die Fälscher".

Große, innovative Filmkunst wird bei der Oscar-Verleihung selten gewürdigt und dieser Eindruck wird durch die Auszeichnung von "Die Fälscher" voll und ganz bestätigt. – Ein historisches Thema, gute Schauspieler und eine kreuzbrave Inszenierung halfen Stefan Ruzowitzkys KZ-Drama zum Erfolg. Den richtigen Riecher hatte schon die österreichische Auswahlkommission, als sie diesen Film ins Oscar-Rennen schickte und nicht beispielsweise Ulrich Seidls in seiner Schonungs- und Kompromisslosigkeit meisterhaften "Import, Export", der bei den amerikanischen Juroren fraglos hochkantig durchgefallen wäre.

Dass sich "Die Fälscher" dann in der Vorausscheidung gegen so herausragende Filme wie Fatih Akins "Auf der anderen Seite" oder Cristian Mungius "4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage" durchsetzen konnte, sagt mehr über diese Juroren als über die Filme. – Die kommerzielle Bedeutung des Oscars für "Die Fälscher" ist freilich kaum zu überschätzen: Kam der Film in Österreich schon im Zuge der Oscar-Nominierung nochmals in die Kinos, so wird die Nachfrage nun nochmals steigen und in Ländern, in denen er bis jetzt noch nicht gestartet ist, wie beispielsweise der Schweiz, erhöhen sich die Chancen stark, dass "Die Fälscher" doch noch einen Verleih findet.

Bei den englischsprachigen Filmen wurde dafür heuer mit "No Country for Old Man" keine uninteressante Mainstream-Produktion, sondern ein starker Film mit eigener Handschrift ausgezeichnet. Eher schlecht abgeschnitten hat "There Will Be Blood", der sich mit den Oscars für den besten männlichen Darsteller (Daniel Day-Lewis) und die beste Kamera (Robert Elswit) zufrieden geben musste, während der Spionagethriller "The Bourne Ultimatum" (Schnitt, Ton, Ton-Schnitt) immerhin drei der begehrten "Goldmännchen" einfahren konnte.