"Neue Welt" in Stuttgart

Die Staatsgalerie Stuttgart bietet vom 21. Juli bis 21. Oktober 2007 die außergewöhnliche Gelegenheit, eine der umfassendsten Sammlungen der amerikanischen Kunst des 19. Jahrhunderts außerhalb ihrer Heimatinstitution kennen zu lernen. Die Leihgaben in dieser Ausstellung sind weltweit als Meisterwerke aus dem Gründungsbestand des ersten amerikanischen Museums der schönen Künste bekannt und doch hierzulande bis auf Hamburg kaum gezeigt worden.

Sie stammen größtenteils aus den Sammlungen von Daniel Wadsworth, Begründer des Wadsworth Atheneum Museum of Art, und Elizabeth Colt, Frau des Pistolenfabrikanten Samuel Colt, und gewähren einen Überblick über die Werke der so genannten Hudson River School. Zwar beeinflusst von europäischen Landschaftsmalern, ist diese amerikanische Malerei als Arbeit früher Siedler und Einwanderer durch einen ganz eigenen Charakter gekennzeichnet.

Anhand von 60 Gemälden zeichnet die Schau die Geschichte der amerikanischen Landschaftsmalerei nach. Veranschaulicht wird unter anderem, zum Beispiel mit Werken von Thomas Cole und Frederic Edwin Church, wie die Wildnis und Weite des neuen Kontinents eine »Vision Amerika« prägte und Landschaft zum Zeugnis nationaler Identität wurde.

Mit dieser Ausstellung möchte die Staatsgalerie Stuttgart zusammen mit ihrem Partner, dem Bucerius Kunst Forum, Hamburg, in Deutschland zur Rezeption der ersten amerikanischen Malerschule anregen und die Ursprünge einer eigenständigen Kunst der Neuen Welt bekannt machen.

Zeitgleich präsentiert die Staatsgalerie mit Werken der Pop Art und Minimal Art aus eigenem Bestand Positionen der amerikanischen Kunst der 1960er Jahre. Sie gedenkt damit des 20. Todesjahres von Andy Warhol. Zusammen mit der umfassenden Werkschau des kanadischen zeitgenössischen Videokünstlers Stan Douglas bietet das Museum 2007 somit einen Blick auf drei Jahrhunderte Kunst jenseits des Atlantiks.


Neue Welt. Die Erfindung der amerikanischen Malerei
Eine Ausstellung des Wadsworth Atheneum Museum of Art, Hartford, Connecticut
21. Juli bis 21. Oktober 2007