Nadja Wollinsky. Am Rand

Diese Fotos soll man sich genau anschauen. Man soll sich Zeit für sie nehmen, denn hier kann es aufs ganz kleine Detail ankommen. In Ulm und Neu-Ulm entdeckt Nadja Wollinsky Randerscheinungen, doch bildet sie keine Tristesse ab. Ihre Settings sind meist menschenleer, doch nicht vereinsamt. Nicht selten erzählen die Bilder von einem Scheitern, doch immer sind sie tröstlich. Sie sind leise lustig, doch nie sich lustig machend. Sie sind subtil und niemals platt.

"Ich würde nie etwas fotografieren, das ich hässlich finde." - "Im Idealfall", sagt sie stattdessen, "funktionieren die Bilder auf drei Ebenen: Farbe, Form und Inhalt. Klappt leider nicht immer." Als Fan der großen amerikanischen Farbfotografie-Pioniere wie William Eggelston oder Stephen Shore findet Nadja Wollinsky anstatt Motels oder Chevron-Tankstellen die moderne Natursteingabione des individuellen Eigenheimbesitzers. Nadja Wollinsky, Jahrgang 1967, wurde Mitte der 90er Jahre am Stadtarchiv Ulm zur Fotografin ausgebildet und leitet seit 2006 die Bilddokumentation der Stadt Ulm. Dazwischen absolvierte sie ein Studium "Digitale Medien" und war zuständig für Grafik und Fotografie in der Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Ulm.


Nadja Wollinsky. Am Rand
Fotografien aus Ulm, Neu-Ulm und Umgebung
17. Dezember 2015 bis 13. März 2016