Nacht der Literatur in der Artenne Nenzing: Bruchlinien & Fehlstellen

Für kommenden Samstag, den 25. Juni (18.00 bis 21.30 Uhr), ist in der Artenne Nenzing wiederum eine „Nacht der Literatur & Musik“ angesagt. Diesmal ist der literarische Abend mit dem Thema „Bruchlinien und Fehlstellen“ überschrieben. Eine Überschrift, die den aktuellen Geschehnissen in Politik und Gesellschaft geschuldet ist. Pandämie, Ukraine-Krieg, Flüchtlingsströme, Klimawandel, Inflation, Preiserosionen, Populismus, Hasspostings sind Faktoren, die die Menschheit global vor berghohe Herausforderungen stellen.

Die an der nunmehr zum siebten Mal durchgeführten „Nacht der Literatur & Musik“ beteiligten Autorinnen und Autoren lesen Texte, die teils noch unveröffentlicht oder eigens für die Veranstaltung geschrieben wurden. Namentlich handelt es sich bei den Lesenden um Wolfgang Bleier, Bastian Kresser, Martina Mittelberger, André Pilz sowie Sarah Rinderer. Musikalisch umrahmt werden die literarischen Sessionen von jazzig-swingenden Klängen des Ensembles „Swing Unit“.

Die Artenne führt seit 2011 literarische Programme in ihrem kulturellen Angebot. Anfangs im Rahmen von Matinees, wird Literatur seit 2016 ununterbrochen und damit also zum siebten Male in Folge in Form einer „Nacht der Literatur & Musik“ präsentiert. Kuratiert wird die Veranstaltung von Karlheinz Pichler.

Der Schriftsteller Wolfgang Bleier wurde 1965 in Dornbirn geboren. Er studierte Germanistik und kann auf zahlreiche literarische Veröffentlichungen in Anthologien sowie im Österreichischen Rundfunk verweisen. Er lebt als Autor und Buchhändler in Wiener Neustadt. Zu seinen Buchpublikationen zählen „Vorübergehend Indien“ (1992), „Der Buchmacher (2005), "Verzettelung (2007), „Die Arbeitskräfte“ (2011) oder „Fischfang bei aufgehender Sonne (2015). Bleier ist unter anderem mit dem österreichischen Staatsstipendium für Literatur ausgezeichnet worden.

Bastian Kresser kam 1981 in Feldkirch zur Welt und wuchs in Götzis auf. Er studierte Anglistik und Amerikanistik in Innsbruck und an der University of Bangor (Wales). 2011 übersetzte er gemeinsam mit Michael Köhlmeier Gedichte von Wallace Stevens, die 2012 in der Gedichtanthologie „Hellwach, am Rande des Schlafs“ im Carl Hanser Verlag veröffentlicht wurden. 2013 erschien im Innsbrucker Verlagshaus Limbus sein Debütroman „Ohnedich“, für den er 2014 das Achensee Literatour-Stipendium erhielt. 2016 erschien ebenfalls im Limbus Verlag sein Roman „Piet“. Sein dritter Roman „Die andere Seite“ kam 2019 im Braumüller Verlag heraus. Der Roman behandelt in sieben ineinander verstrickten Geschichten die Flüchtlingskrise und war auf der Shortlist des Alpha Literaturpreis 2019. Seinen letzten und nunmehr 4. Roman publizierte Kresser, der an der Götzner Volkshochschule Englisch lehrt, 2021. Das mit „Klopfzeichen“ betitelte Werk dreht sich um das Leben der drei Fox Schwestern, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch ihre Tätigkeit als Spiritistinnen und ihre unerklärlichen Séancen berühmt wurden.

Die 1967 in Bludenz geborene und dort lebende Autorin Martina Mittelberger ist hauptberuflich im Vermessungswesen tätig. Ihr 2009 erschienene Debütroman „Flurbereinigung“ spielt stark in dieses Metier hinein. Mittelberger schreibt neben Romanen auch Lyrik, Kurzgeschichten, Reiseabenteuer und Sachbücher. 2003 war sie unter den sieben Preisträgern des Feldkircher Lyrikpreises, 2015 wurde ihr der zweite Platz sowie der Publikumspreis im Rahmen des nordhessischen Literaturpreises zugesprochen.

André Pilz, geboren 1972, studierte in Innsbruck, lebt in Vorarlberg und ist seit 2007 als freier Schriftsteller tätig. Seine Romane „No llores, mi querida – Weine nicht, mein Schatz“ (2005) und „Man Down“ (2010) wurden dramatisiert und am Deutschen Theater in Berlin und in Halle 7 in München uraufgeführt. „Bataillon d’Amour. Eine Geschichte von Liebe und Gewalt“ (2007), „Die Lieder, das Töten“ (2012) und der Krimi „Der anatolische Panther“ (2016) sind weitere Romane aus der Feder des Autors. Sein neuestes Werk „Morden und lügen“ erscheint im November 2022 bei Suhrkamp.

Die junge Autorin Sarah Rinderer (Jahrgang 1994) studierte Bildende Kunst - Experimentelle Gestaltung und Kulturwissenschaften - an der Kunstuniversität Linz und schloss ihr Studium 2020 ab. Sie veröffentlicht Lyrik und Prosa in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien. Außerdem beteiligt sich Rinderer mit ihrer sprachbasierten Kunst an Ausstellungen (z.B. Atelierhaus Salzamt, Fest der Regionen, Offenes Kulturhaus OÖ). Für fünf Gedichte aus dem Zyklus "Sektorenfeuer" wurde Rinderer vergangenes Jahr als erste literarische Position aus Vorarlberg mit dem seit 2003 international ausgeschriebenen Feldkircher Lyrikpreis ausgezeichnet.

Für eine swingende Umrahmung der Lesungen sorgt diesmal das dreiköpfige Ensemble „Swing Unit“. Wie der Name der Band schon andeutet, ist die Musik dieser Formation geprägt von Songs aus der Swing-Ära, dem Jazz der 1940er bis 1960er Jahre, latein-amerikanischen Kompositionen von Antônio Carlos Jobim u.a., sowie eigenen Stücken. Dominik Wachtel spielt Keyboard, Norbert Dehmke Saxophone, Flöten und Percussion und Markus Holzmaier Gitarre.

7. Nacht der Literatur & Musik
Wann: Samstag, 25. Juni 2022, 18:00 bis 21:30 Uhr
Wo: Artenne Nenzing, Kirchgasse 6, 6710 Nenzing
Autorinnen und Autoren: Wolfgang Bleier, Bastian Kresser, Martina Mittelberger, André Pilz und Sarah Rinderer
Musik: Swing Unit (Dominik Wachtel, Norbert Dehmke, Markus Holzmaier)
Kurator: Karlheinz Pichler
Kartenreservierung per Mail: info@artenne.at
Weitere Infos: Artenne Nenzing, Tel. 0043 (0)664 73574514