Nachhaltigkeit als ästhetische Chance

Stoffströme bezeichnen den Fluss von Ressourcen, Schadstoffen, Gütern oder Abfällen, der jede Produktion begleitet. Durch das Gebot der Nachhaltigkeit wird dieser neue Blick auf Dinge als temporäre Station in einem größeren Strom der Stoffe immer wichtiger. Auch der Kunstbetrieb thematisiert inzwischen den materiellen Aufwand, mit dem Kunstwerke produziert, ausgestellt und gelagert werden.

Die Ausstellung Stoffströme will diesem Blick gerecht werden und von Kunst im materiellen Fluss erzählen. Hier versammelt sind 22 Positionen lokaler und internationaler Künstler:innen und Kollektive, die in den Herausforderungen der Nachhaltigkeit eine ästhetische Chance erkennen. So thematisieren einige Arbeiten die Herkunft ihrer verwendeten Materialien, mit Geschichten der Extraktion, des globalen Handels, aber auch der regionalen Spezifik. Andere geben dem Abfall und den Überresten der Kunstproduktion eine neue Sichtbarkeit. Sie hinterfragen die Urteile, die zwischen einem wertvollen Objekt und den entwerteten Resten unterscheiden. Manche Künstler:innen setzen sich mit der Lagerung oder der Entsorgung, also dem Nachleben von Kunstwerken auseinander. Und oft wird die Idee der Stoffströme ganz wörtlich aufgegriffen, als das Fließen der Materie.

Stoffströme ist also keine Schau nachhaltiger Best Practice-Beispiele, sondern ein Panorama von Ästhetiken des Werdens und Vergehens – und zeigt damit die Bandbreite, mit der sich das ökologische Umdenken künstlerisch gestalten lässt.

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Mozarteum Salzburg, kuratiert von Yorick Josua Berta.

Stoffströme - Ressourcen, Abfälle und das Nachleben von Kunst
10. Oktober bis 18. November 2023, Di.-Fr. 14-18 Uhr, Sa. 10-13 Uhr
Vernissage: 7. Oktober 12 Uhr