Modell Bauhaus

Erstmals präsentieren die drei deutschen Bauhaus-Institutionen gemeinsam eine umfassende Ausstellung über das Bauhaus, die einflussreichste Schule für Kunst, Design und Architektur des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche und oft weitgehend unbekannte Exponate machen "Modell Bauhaus" zu einer einzigartigen Ausstellung, die den Berliner Kultursommer bestimmen wird. "Modell Bauhaus" wird vom 22. Juli bis zum 4. Oktober 2009 im Martin-Gropius-Bau gezeigt.

"Modell Bauhaus" erzählt die Geschichte des Bauhauses in einer umfassenden Präsentation der Arbeiten seiner Meister und Schüler sowie der wichtigsten an der Schule behandelten Themen. Ein interdisziplinärer, experimenteller Unterricht, das an der Praxis orientierte Werkstättenkonzept, die Verfolgung sozialer Fragestellungen, die Propagierung einer zeitlosen Ästhetik sowie die Erprobung neuer Verfahren und Materialien in Architektur und Design waren die wichtigsten Anliegen der Schule. Die Ausstellung rückt die umfassende Bedeutung des Bauhauses für die Entwicklung und Internationalisierung der Moderne in den Mittelpunkt und thematisiert darauf aufbauend seine weltweite und bis heute andauernde Wirkung auf Architektur und Design.

Zeigten frühere Ausstellungen das Bauhaus vorwiegend nach seinen Werkstätten gegliedert, wählt "Modell Bauhaus" eine entwicklungsgeschichtliche Perspektive. Die aus den drei Bauhaus-Institutionen stammenden Kuratoren gehen zudem der Frage nach, wie das Bauhaus rezipiert wurde, wie es weiter wirkte und was seine heutige Bedeutung ausmacht. Während die Geschichte des Bauhauses in den 18 Galerieräumen des Erdgeschosses im Martin-Gropius-Bau präsentiert wird, zeigt der Lichthof die Gegenwärtigkeit des Bauhauses heute. In Anlehnung an Johannes Ittens Farbkreis ordnen die Ausstellungsarchitekten chezweitz & roseapple der Entwicklung des Bauhauses einzelnen Farbstufen zu. Höhepunkte sind frühe Arbeiten der Bauhaus-Meister. Sie dokumentieren, weshalb Feininger, Klee, Kandinsky u.a. als Meister an die Schule berufen wurden.

Werke von Meistern und Schülern aus ihrer Zeit am Bauhaus führen die rasante kreative Entwicklung der Schule vor Augen. Hier ist u.a. die "Gropius-Mappe" zu sehen, die dem Direktor des Bauhauses 1924 zum Geburtstag überreicht wurde. Erstaunen wird die Besucher der "Afrikanische Stuhl", den Marcel Breuer und die Weberin Gunta Stölzl 1921 entwarfen und bauten. Er galt achtzig Jahre lang als verschollen und entspricht gerade nicht dem gängigen Bild von Breuer als dem Designer der Stahlrohrmöbel. Auch Breuers erster "Clubsessel" aus dem Jahr 1926 wird ebenso zu sehen sein wie Johannes Ittens vier Meter hoher "Turm des Feuers" von 1920. Exemplarisch vertreten sind unbekannte Arbeiten aus den Werkstätten wie der "Entwurf einer sozialistischen Stadt" von Reinhold Rossig und das "Bauhauskleid" aus dem Jahre 1928 von Lis Vogler.

Kooperationspartner der Ausstellung "Modell Bauhaus" ist das Museum of Modern Art in New York, das im Anschluss an die Berliner Präsentation seinen 80. Geburtstag mit der Ausstellung "bauhaus 1919 – 1933: workshops for modernity" begehen wird.


Modell Bauhaus
22. Juli bis 4. Oktober 2009