Michael Snow - Recent Works

In "Rezent Works", seiner ersten Einzelausstellung in Österreich, zeigt der kanadische Künstler Michael Snow fotografische Arbeiten und Filminstallationen aus den vergangenen zehn Jahren. Seine filmischen Werke sind dem österreichischen bzw. Wiener Publikum bereits bekannt, ist er doch seit langer Zeit mit seinen Arbeiten als experimenteller Filmemacher im Österreichischen Filmmuseum vertreten. Anlässlich der Ausstellung sind dort im Rahmen einer Kooperation frühe und selten gezeigte Filme Snows zu sehen.

Michael Snow (geb.1929) ist seit den 1950er Jahren professioneller Musiker und begann in den frühen 1960er Jahren, sich zudem mit Malerei und Bildhauerei zu beschäftigen, um sich sehr bald auch dem Experimentalfilm und der Fotografie intensiv zuzuwenden. Mit dem 1966/67 entstandenen Film "Wavelength" gelang Michael Snow ein "paradigmatisches" (Annette Michelson) Werk der Filmgeschichte, das auch einen Wendepunkt in Snows künstlerischer Entwicklung darstellt. Seit über 50 Jahren arbeitet er nun mit den unterschiedlichsten Medien, wobei er häufig in Zwischenräumen operiert und ein Medium intermedial aus der Perspektive eines anderen ergründet.

Die in der Secession gezeigten sieben Arbeiten bieten einen exemplarischen Einblick in das breite Spektrum des Schaffens von Michael Snow. Konsequent untersucht er die Strukturen, Verfahren und Grenzen der verschiedenen Medien. Daran gekoppelt verhandelt er Fragen der Wahrnehmung von Wirklichkeit und Kunst, wobei er stets die "Unberechenbarkeit der Betrachterposition" anerkennt.

Michael Snow ist 1929 in Toronto geboren, wo er heute lebt. Weitere Stationen seines Lebens sind Montreal, Chicoutimi und New York. Als Musiker (Klavier und andere Instrumente) tritt er sowohl allein als auch mit verschiedenen Ensembles in Kanada, den USA, Europa und Japan auf (am häufigsten mit dem CCMC Toronto). Zahlreiche Aufnahmen seiner Musik sind im Handel erhältlich. Seine Filme sind auf Festivals in Australien, Brasilien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Korea, den Niederlanden, Österreich, der Türkei und den USA zu sehen und werden in die Sammlungen verschiedener Filmarchive aufgenommen, darunter die Anthology Film Archives in New York City, die Cinémathèque royale de Belgique in Brüssel und das Österreichische Filmmuseum in Wien.

Er arbeitet auch als Maler und Bildhauer, wobei ein Großteil seiner Arbeiten als bildender Künstler seit 1962 den Bereichen Foto- und Holografie zuzuordnen ist. Seine Werke in diesen Bereichen werden weltweit in privaten und öffentlichen Sammlungen ausgestellt, unter anderem in der National Gallery of Canada (Ottawa), der Art Gallery of Ontario (Toronto), dem Museum of Modern Art (New York), dem Museum Ludwig (Köln), dem Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, dem Centre Pompidou (Paris) sowie dem Musée des Beaux-Arts und dem Musée d"art contemporain in Montreal.

Seit 1970 arbeitet er mit Video-, Film-, Dia- und Klanginstallationen. Er hat zahlreiche Buchprojekte realisiert, darunter Michael Snow/A Survey (1970), Cover to Cover (Halifax: The Press of Nova Scotia College of Art and Design; New York: New York University Press, 1975), 56 Tree Poems (Gent: Imschoot, 1999) und BIOGRAPHIE of the Walking Woman/de La Femme qui marche 1961–1967 (Brüssel: La lettre volée, 2004), und zu Zeitschriften wie Impulse (1975), Photo Communiqué (1986) und C (1993) beigetragen.

Michael Snow - Recent Works
23. Februar bis 15. April 2012