Mel Ramos (*1935) gilt als Legende der Pop-Art. In seinen künstlerischen Anfängen der frühen 1950er Jahre zeichnet Ramos malerisch beeinflusst von der Bay Area Figurative School, Alltagsszenen und realistische Genrefiguren. Bereits Ende der 1950er Jahre entdeckt er seine Faszination für Comichefte, malt Batman und Superman. "Der Kern meiner Arbeit ist, dass Kunst aus Kunst entsteht. Comichefte und Magazine sind für mich Kunst" sagt Ramos und erklärt damit das, was die Kunstauffassung dieser Zeit als trivial empfindet, für "kunstwürdig".
1963 nimmt Ramos an der Ausstellung "Pop Goes the East" im Contemporary Art Museum in Houston teil und eröffnet 1964 seine erste Einzelausstellung in einer New Yorker Galerie. Hierbei etabliert sich Ramos als einer der Hauptvertreter der Pop Art neben namhaften Künstlern wie Andy Warhol und Roy Lichtenstein.
Mitte der 1970er Jahre beschäftigte sich Ramos mit der künstlerischen Darstellung von Pin-up-Girls und Darstellungen aus der Werbung, die sich der aufreizenden Weiblichkeit bedient. Ramos überspitzt, was in der amerikanischen Werbung der 1960er Jahre angelegt ist: Produkte durch erotisierende Darstellungen besser zu vermarkten, ganz nach dem Motto "Sex sells". So zeigt er sich um Colaflaschen, Zigarettenpackungen oder auf Käsestücken räkelnde Pin-up-Girls, die fortan seine Bilder bestimmen.
In den 1970er Jahren kehrt er diesen Ansatz um, indem er Bildzitate berühmter Gemälde der Kunstgeschichte trivial darstellt. Er zitiert beispielsweise Édouard Manets Gemälde "Olympia" von 1863 und zeigt die weibliche Aktfigur als nacktes Pin-up-Girl mit Bikinistreifen. "Ich stehle Ideen. Ich schäme mich nicht dafür. Ich gebe ihnen meine Signatur und das ist alles, was zählt", äußert sich Ramos selbstbewusst.
Anlässlich des 80. Geburtstages des Künstlers zeigt das Ludwig Museum einen umfangreichen Querschnitt seiner Druckgrafiken, sowie einige Gemälde und Skulpturen, die zu den bekanntesten Werken der Pop-Art zählen.
Mel Ramos – My Age of Pop
22. März 2015 bis 17. Mai 2015