Margherita Spiluttini. Atlas Austria

Vor rund 25 Jahren begann Margherita Spiluttini die österreichische Architekturfotografie neu zu begründen - mit ihren Aufnahmen unzähliger privater und öffentlicher Gebäude von unbekannten als auch gefeierten Architekten wurde sie unbestrittene und viel gefragte Chronistin nationaler wie internationaler Architektur und hat damit selbst das Bild der Architektur geprägt.

Mittlerweile ist sie eine der international bedeutendsten Vertreterinnen dieses Genres. Ihr Werk, ihr gewaltiges Archiv, speichert und bildet nicht nur eine umfassende Chronik der österreichischen Architektur und wichtiger Bauten internationaler Stararchitekten, ihre freien Arbeiten beweisen vor allem ihren künstlerischen Rang.

Margherita Spiluttini bildet Architektur so ab, wie sie ist. Es gibt keine zusätzliche Schicht des Spektakels, des vordergründigen Symbols, der künstlichen Dramatisierung. Ihre Bilder sind Erzählungen im Sinne der Verfremdung. Was ihre Aufnahmen von denen anderer Fotografen unterscheidet, merkt man oft erst auf den zweiten Blick. Weder huldigt sie dem Entwurf und tritt hinter diesen zurück, noch inszeniert sie die Objekte mit bedeutsamer fotografischer Gestik. Vielmehr ist ihr Blick ebenso neugierig wie analytisch, ordnend wie abwägend.

Die Ausstellung thematisiert die Übersetzung von Architektur in die Bildsprache einer einzigen Fotografin. Über Diaprojektionen – vom Groß- bis zum Kleinformat – entwickeln die dokumentierten Bauten und Landschaften, die Auswahl ihrer speziellen Bildgeschichten, eine einheitliche raumgreifende Bildsprache, einen österreichischen »Bildatlas«, eine konzeptive Kunstinstallation mit der Botschaft »Architektur«.


Anlässlich der Ausstellung gibt das Architekturzentrum Wien den Bildband »Margherita Spiluttini. Räumlich / Spacious« heraus, welcher ihr umfangreiches Werk veranschaulicht und dabei überraschende und bislang weitgehend unbekannte Momente ihres Schaffens präsentiert.

Margherita Spiluttini. Atlas Austria
21. Juni bis 24. September 2007