Magdalena Forster und Milena Georgieva - "Porphyra"

Die nächste Ausstellung im Kunstraum Remise in Bludenz wird von den Künstlerinnen Magdalena Forster und Milena Georgieva mit einer Performance eröffnet in der sie mit Gewebe, Geste und Klang arbeiten. Forster, die als Choreografin und Tänzerin tätig ist und Georgieva, deren künstlerische Praxis sich vorrangig um Komposition und Klangkunst dreht, vereinen ihre Arbeitsweisen zu einem multidisziplinären Werk.

Beeindruckt vom feinfühligen Umgang miteinander und der Verschmelzung von Körperlichkeit, Bewegung, Material und Sound, hat die kuratierende Künstlerin Luka Jana Berchtold die beiden eingeladen, ein Stück eigens für den Kunstraum Remise zu kreieren. Die Spannung welche durch die Beziehungsarbeit eines Duos entsteht, wird an diesem Abend dem Publikum erfahrbar gemacht.

In der 35-minütigen Performance geht es um eine Auseinandersetzung mit Stofflichkeiten, Klang und Geste. Der Titel des Stückes "Porphyra" (Purpurtang) weist darauf hin, dass Rotalgen, die an Meeresküsten weit verbreitet sind und in großem Umfang unter anderem als Nahrungsmittel genutzt werden, eine wichtige Rolle spielen. In der Material-Recherche seien sie auf diesen Stoff gekommen, erläutern die Künstlerinnen. Aus der Mischung von Rotalgen und Glycerin erhält man eine weiche, flexible Substanz, die auch Bioplastik genannt wird. Diese dünne Geschmeidigkeit sei ihren Intentionen sehr entgegengekommen. "In der performativen Interaktion miteinander und der Materie entstehen Membrane wie eine zweite Haut, faltig und porös. Zudem begegnen die Körper umfassenden und durchdringenden Klängen, griffig und texturiert wie Stoff. Sie reiben sich aneinander ab, sprechen ineinander und verwickeln sich in Gesten aus kinetischen und klanglichen Archiven," beschreiben die beiden Künstlerinnen ihren performanten Auftritt.

Beim Sound handelt es sich um Komposition aus aufgenommenen Klängen, Computermusik und auch den Live-Stimmen der Protagonistinnen. Die bei der Performance und in der Interaktion mit dem Material entstehenden Objekte und "Sedimente" sollen im Ausstellungsraum verbleiben und können als eigenständige Installation erlebt werden. Als Spuren und Ablagerungen der Performance legen die Objekte Zeugnis davon ab, was davor im Raum geschehen ist.

Magdalena Forster studierte Gesundheitspflege und zeitgenössische Tanzpädagogik. Beide Erfahrungen fließen in ihre Praxis als Performerin, Choreografin und Pädagogin ein. Ihre künstlerische Arbeit wurde durch das BMKOES-Startstipendium für Darstellende Kunst 2020, Projektförderung der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol sowie mehrere Residenzen unterstützt und im Kunstraum Niederösterreich, den TQW Studios und dem BRUX Freies Theater Innsbruck aufgeführt. Neben ihrer eigenen Arbeit performt sie auch für andere Kunstschaffende, u.a. Katharina Senzenberger, Zuza Golinska, Karolin Verlinden, Esther Balfe, Willi Dorner.

Milena Georgieva, die 1989 in Sofia geboren wurde und sowohl an der Universität für angewandte Kunst als auch an der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert hat, ist transdisziplinär als Komponistin, Künstlerin und Performerin tätig. Georgieva hat unter Anderem im Technischen Museum Wien, der Kunsthalle Wien, dem Goethe-Institut Bulgarien, beim Donaufestival, bei den Wiener Festwochen, beim ImpulsTanz und der Sofia City Art Gallery ausgestellt und performt. Sie wurde 2019 für den BAZA Preis für zeitgenössische Kunst nominiert und erhielt die Kompositionsförderung der Stadt Wien Kultur 2022 und 2023.

Magdalena Forster und Milena Georgieva: "Porphyra"
10. März bis 16. April 2023
Eröffnung: 9. März 2023, 20.00 Uhr
Mi–Sa, So u. Fe 15.00–18.00 Uhr
Kuratierende Künstlerin: Luka Jana Berchtold