Die Cicero-Galerie für politische Fotografie präsentiert zusammen mit Artefakt und dem Zentrum Moderner Orient in Berlin-Mitte zeitgenössische Positionen von sechs außergewöhnlichen Frauen aus Teheran. Die zwischen 1974 und 1981 geborenen Fotografinnen - "Kinder der Islamischen Revolution" - gehören der sogenannten Nachkriegsgeneration an und stehen heute für ein junges, modernes und kulturell wie kreativ aufgeschlossenes Land. Ihre international anerkannten Fotoarbeiten sind in ihrer Heimat nur teilweise eingeführt, beziehen ihre Themen und Blickwinkel aber eindeutig auf die Historie, Gegenwart und Zukunft des Irans.
Noch bis vor einigen Jahren war der Beruf des Fotografen im Iran eine Domäne der Männer. Heute lichten Frauen mit diesem Medium die iranische Gesellschaft in all ihren Facetten ab. Die sechs Profi-Fotografinnen Mehraneh Atashi, Gohar Dasthi, Ghazaleh Hedayat, Shadi Ghadirian und Hamila Vakili sowie die Presse- und Dokumentarfotografin Newsha Tavakolian werden zur Eröffnung am 20. November 2007 in Berlin anwesend sein. Sie zeigen neue serielle Arbeiten und überraschen mit einer Vielfalt von Stilen und anspielungsreichen Sujets.
Begleitend zu der Fotoausstellung "Made in Teheran: 6 Frauen-Blicke" zeigt ein Videofilm des Iraners Amir Fathi die Fotografinnen bei der Arbeit und dokumentiert das vielschichtige Leben in der Metropole Teheran. Fathi, der seit 1983 in Deutschland lebt, hat die Künstlerinnen über ein Jahr immer wieder mit seiner Kamera begleitet und wirft so einen beobachtenden Blick in die iranische Gesellschaft von heute. Eine Podiumsdiskussion mit der Islamwissenschaftlerin und Autorin Dr. Katajun Amirpur und den iranischen Fotografinnen zum Thema "Reform und junge Frauen im Iran heute" ergänzt das Projekt am 25. November.
Die sechs Fotografinnen haben Fotografie in Teheran studiert; sie leben und arbeiten im Iran und repräsentieren die jüngere Kunstszene des Landes. In ihren Arbeiten setzen sie sich durch ihre Bildsprache mit dem Thema "Identität" auseinander. Sie schlagen einen Bogen zwischen Heute und der Vergangenheit und gehen der Frage nach: Woher kommen wir, wo liegen die eigenen Wurzeln und wohin gehen wir?
Die ausgewählten Fotoarbeiten thematisieren die Grenzen und die Widersprüchlichkeiten der iranischen Gesellschaft, die auf dem Islam und traditionellen Werten gegründet sind, sich der Moderne aber nicht entziehen können. Im Iran gibt es eine junge Künstlergeneration, die sich nicht mehr verstecken will. Die sechs Fotografinnen gehören dazu. Sie zeigen ihr Land, ein Land im Umbruch.
Made in Teheran
21. November 07 bis 19. Januar 08
Cicero-Galerie für politische Fotografie
Rosenthaler Str. 38, D 10178 Berlin-Mitte
Öffnungszeiten:
Di bis Fr 12 - 19 Uhr
Samstag 11 - 16 Uhr
und nach Vereinbarung