Made in Germany

Vom 25. Mai bis 26. August 2007 zeigen das Sprengel Museum Hannover, die Kestnergesellschaft und der Kunstverein Hannover in einer großen Überblicksschau aktuelle Positionen zeitgenössischer Kunst aus Deutschland. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine jüngere Künstlergeneration deutscher und internationaler Herkunft, die in Deutschland ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt hat.

Der Titel "Made in Germany" ist insoweit programmatisch zu verstehen, als er Fragen der künstlerischen Identität nicht mehr nur ausschließlich an den Geburtsort und die Biografie der Künstlerinnen und Künstler koppelt, sondern im Zusammenhang mit dem Produktionsstandort der Werke verhandelt. Die Auswahl der 52 künstlerischen Positionen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern zieht vielmehr eine schlaglichtartige, paradigmatische »Zwischenbilanz« und ist gleichzeitig eine Bestandsaufnahme der Internationalität der hiesigen Kunstszene. Die Ausstellung ist von dem Wunsch geprägt, das ganze Spektrum und die Vielfalt der aktuellen Kunstproduktion abzubilden.

Den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern gelingt es auf sehr unterschiedliche Weise, klassische Medien zu erweitern und zu verändern und eine eigene ästhetische Sprache herauszubilden. Sie haben keine Berührungsängste, Bilder und Informationen der unterschiedlichsten Quellen miteinander zu kombinieren und in neue Kontexte zu setzten. So mischen sie mühelos Elemente der Gegenwart mit bekannten Bildern der Zeitgeschichte, die längst im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Und sie schöpfen aus dem reichen Fundus der Kunstgeschichte: der Konzeptkunst der 1960er und 1970er Jahre, der Minimal und Appropriation Art.

Auch auf inhaltlicher Ebene lassen sich wiederkehrende Themenfelder ausmachen, denen sich die Künstlerinnen und Künstler nähern. Sie unterziehen die Lehren der Moderne einer kritischen Reflexion, fragen nach dem Verhältnis von privatem und öffentlichem Raum, untersuchen Rollenmuster und ihre Zuschreibungen, stellen Repräsentationsmechanismen in Frage und sind immer auf der Suche nach einer guten Geschichte. Nicht zuletzt spielen auch die biografischen Hintergründe eine Rolle: Die Beschäftigung mit der eigenen Identität, mit der Rolle als Künstler/in und der eigenen Herkunft. Die Auseinandersetzung ist teilweise poetisch und romantisch, auf jeden Fall ist sie persönlich.


Begleitend zur Ausstellung erscheint bei Hatje Cantz ein Katalog mit Beiträgen von: Ulrike Groos, Christoph Grunenberg, Jörg Heiser, Georg Imdahl, Chuz Martinez, Rainer Metzger, Stephan Schmidt-Wulffen, Rudolf Schmitz, Birgit Sonna, Christoph Tannert, Antje von Graevenitz und Katrin Wittneven (ISBN 978-3-7757-1985-8, ca. 35 Euro)

Made in Germany
Aktuelle Kunst aus Deutschland
25. Mai bis 26. August 2007