Llyn Foulkes im Museum Kurhaus Kleve

Der amerikanische Künstler Llyn Foulkes (geb. 1934 in Yakima, WA) zählt zu den bemerkenswertesten Entdeckungen der letzten documenta. Das Museum Kurhaus Kleve zeigt als erstes Museum in Europa eine umfassende Retrospektive seines Werks mit ca. 100 Arbeiten von den frühen 1960er Jahren bis heute. Ein besonderer Akzent wird dabei auf der Wechselwirkung von bildender Kunst und experimenteller Musik liegen, der sich ein eigens entwickeltes Begleitprogramm widmet.

Llyn Foulkes ist eine Schlüsselfigur in der Kunstszene der amerikanischen Westküste und hat ein so faszinierendes wie sperriges Oeuvre geschaffen. Es setzt in den frühen 1950er Jahren ein mit surrealistisch anmutenden Malereien und führt über Combine Paintings und Assemblagen (ab etwa 1959) und die verstörenden Porträts der 1970er Jahre zu den gesellschafts- und konsumkritischen Arbeiten der letzten Jahrzehnte, die gleichermaßen als Gemälde und Materialbilder angesprochen werden können. In ihnen thematisiert er die Schattenseiten des "American Way of Life" mit seinem bedingungslosen Streben nach individuellem Glück und materiellem Wohlstand.

Seit 1979 baut Foulkes an einer gigantischen Sound-Maschine aus Trommeln, Pfeifen, Hörnern und Bässen aller Art ("The Machine"), die immer komplexer wird, ohne jemals fertig werden zu können – Sinnbild eines Werkprozesses, für den das Infinito konstitutiv und Musik ein entscheidendes Movens ist. Noch im Rahmen der documenta 13 hat Foulkes selbst einen seiner berühmten Auftritte mit diesem monströsen Instrument absolviert. Das Museum Kurhaus Kleve antwortet auf die musikalische Seite seines Schaffens mit einer Veranstaltungsreihe zu zeitgenössischer experimenteller Musik.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Llyn Foulkes
8. Dezember 2013 bis 2. März 2014