„Last Words“ – Richard Hoeck und John Miller im Magazin 4

In der Ausstellung "Last Words" setzen sich Richard Hoeck und John Miller mit der Ordnung sozialer Systeme sowie deren Unordnung auseinander. Die Phantasie von Moral und Unmoral, Begrifflichkeiten wie soziale Integrität, Anpassung, Kontrolle, Scham und Exzess bilden die Basis für das Verständnis der komplexen Arbeiten der beiden Künstler.

Anhand von durchdachten und exakt durchkomponierten Video-Arbeiten zu gesellschaftlich-existenziellen Themen werfen die Künstler einen sehr zeitgenössischen Blick auf unser Tun und Handeln. Das Magazin 4 wird zum Ort der Premiere für die neueste Gemeinschaftsproduktion der beiden Künstler. Uraufgeführt wird mit "Last Words" ein Film, der im Rahmen der Ausstellung prozesshaft erweitert wird. "Das übergreifende Thema von ‚Last Words‘ ist die Entropie der Existenz. Auch wenn man lebt und voller Vitalität ist, befindet man sich auf dem Weg zur Nichtexistenz", so Richard Hoeck.

Der österreichische Künstler hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit dem sich verändernden Verhältnis zwischen Haptik und Optik, zwischen Körper und Bild beschäftigt. In langjährigen Kooperationen mit John Miller wird die inhärente Materialität von Schaufensterpuppen verwendet, um Körper, Oberflächen und Transformationen zu erforschen, die durch die zunehmende Verdrängung unseres Lebens im digitalen Raum stattfinden.

Die Videoarbeit "Mannequin Death", die bei der Ausstellung gezeigt wird, ist ein weiteres gemeinsames Werk der beiden Künstler. Lebensgroße realistische Schaufensterpuppen, die sich auf einem Felsplateau befinden, stürzen in dem 2015 produzierten und in die Sammlung des Kunsthauses Bregenz aufgenommenen Film in die Tiefe. Sie verweisen damit direkt auf die Zerstörung und Gewalt in einer modernen Gesellschaft.

Die im Video verwendeten und durch den Fall auseinanderbrechenden Schaufensterpuppen wurden anschließend fotografiert und als Bilderserie mit dem Titel "Sex Appeal of the Inorganic" präsentiert. Ein Werk daraus, "Apparatus" (2015 – 2023), ist bei der Ausstellung ebenfalls zu sehen.

Richard Hoeck (geboren 1965, Hall in Tirol, Österreich) ist ein in Wien lebender Konzeptkünstler, der in den Bereichen Installation, Skulptur, Performance, Fotografie und Video arbeitet. John Miller (geboren 1954, Cleveland, Ohio) ist ein in New York und Berlin lebender Künstler und Autor.

"Last Words"
Richard Hoeck und John Miller
Bis 19. April 2024
Dienstag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr