Klassische Naive & Olga Filipenko

Die Städtische Galerie In der Badstube in Wangen im Allgäu zeigt in Kooperation mit der Galerie Hell, München, eine Auswahl an bildnerischen Werken klassisch naiver Malerinnen und Maler aus Deutschland, Frankreich, Kroatien, Polen, Serbien, Slowakei, Slowenien und Ungarn. In dieser Riege von über 30 Bildern sind so klangvolle Namen wie Camille Bombois, André Bauchant und Hector Trotin, Ivan Rabuzin, Jan Balet, Carl Christian Thegen, Friedrich Schröder-Sonnenstern, Josef Wittlich, Adalbert Trillhase, Ivan Generalic, Matija Skurjeni und Emerik Fejes vertreten.

Was sie als Menschen und als naive Künstler auszeichnet, ist, dass sie die Welt, in der sie leben, unbelastet von allen Theorien ins Bild setzen. Ihre Art die Welt zu sehen, ist nicht erlernbar und im hohen Maße Individualkunst. Naive Kunst hat nichts mit Klischeevorstellungen wie "heiter, bunt, unbeschwert, problemlos" zu tun. Sie entsteht unabhängig von normativen gestalterischen Regeln, nur einem zwingenden Impuls der eigenen Natur folgend. Ihre Bildthemen widmen sich der Kindheit, der Heimat und Umgebung, den unterschiedlichsten Berufswelten, Festlichkeiten ebenso wie politischen, historischen und gesellschaftlichen Problemen und utopischen Welten.

Diesen Klassischen Naiven ist die russische Malerin Olga Filipenko an die Seite gestellt, deren Bilder Augenblicke im Leben von Menschen festhalten. Ihr Werk konzentriert sich ganz auf die Figur, auf Paare und Flaneure in Parks und Cafés, auf Tänzerinnen und Akrobaten. Sie stammt aus St. Petersburg, wo sie auch lebt, hat an der dortigen Kunstakademie studiert und ist seit 2007 freischaffend tätig. Ihre grazilen und gleichsam voluminösen Frauen und Männer mit den auffallend lang gezogenen Nasen sind absolute Eye-Catcher, blickkünstlerisch inszeniert und des Betrachters eigene Marotten spiegelnd.

Klassische Naive & Olga Filipenko
Bilder von Malerinnen und Malern aus neun europäischen Ländern
29. April bis 1. Juli 2012