Karl Lagerfeld. Modemethode

Karl Lagerfeld zählt zu den weltweit renommiertesten Modedesignern und gilt als Ikone des Zeitgeists. Mit der Ausstellung "Karl Lagerfeld. Modemethode" beleuchtet die Bundeskunsthalle erstmals und umfassend den Modekosmos des Designers und erzählt auf diese Weise ein Kapitel der Modegeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.

Karl Lagerfeld ist dafür bekannt, klassische Formen zeitgemäß zu erneuern und der Mode neue Impulse zu geben. Über eine Zeitspanne von nunmehr 60 Jahren – von 1955 bis heute – zeugen seine Kreationen von einem Gespür für das Lebensgefühl und die Strömungen der jeweiligen Zeit. Lagerfeld arbeitet seit Beginn seiner Karriere für Luxusmodehäuser wie Balmain, Patou, Fendi, Chloé, Karl Lagerfeld und Chanel. Als künstlerischer Direktor und Chefdesigner von Chanel seit 1983 gilt er unter Experten als einzig legitimer Nachfolger der Gründerin und Modelegende Coco Chanel. Für das italienische Modehaus Fendi entwirft Karl Lagerfeld bereits seit 1965 regelmäßig zwei, neuerdings vier Kollektionen pro Jahr, ohne von der Firma Karl Lagerfeld zu sprechen.

Karl Lagerfeld hat Klassiker wie das Chanel-Kostüm durch unkonventionelles Design stetig erneuert und erfindet sich seit Jahrzehnten als Gestalter fortwährend neu. Neben der Haute Couture wandte sich Karl Lagerfeld bereits früh und sehr bewusst dem jüngeren Prêt-à-porter zu. Dort sah er in den frühen 1960er Jahren die eigentliche Zukunft der Mode, die tragbarer werden sollte: "Mode ist erst Mode, wenn sie auf die Straße geht" (Lagerfeld). Neben seinen Entwürfen für Kleider und Kostüme kreiert der Designer außerdem Accessoires aller Art, die er auf seine Kollektionen abstimmt.

Auch was den Vertrieb und die Vermarktung betrifft, steht Karl Lagerfeld für mutige Ideen und einen Paradigmenwechsel innerhalb des Modebetriebs: Neben seiner Tätigkeit für die Luxuslabels arbeitet er bereits seit den 1990er Jahren mit Firmen zusammen, die erschwingliche Serienware produzieren. 2004 ist er der erste namhafte Designer, der für das schwedische Textilunternehmen H&M eine exklusive Linie entwirft – ein Erfolgskonzept, das die Firma daraufhin mit Modeschöpfern wie Stella McCartney, Comme des Garçons oder Versace fortsetzt.

Die "Modemethode", das Prinzip von Karl Lagerfeld, ist eine Gesamtkonzeption: Von den ersten Entwurfsskizzen bis zum fertigen Kleidungsstück, von den Accessoires über die Architekturkulisse und Musik der Modenschau bis zu den Fotos und dem Grafik-Design für Presse, Werbung, Katalog und Schaufensterdekoration entstammt jedes Detail dem Kopf und der Hand des Designers selbst.


Karl Lagerfeld. Modemethode
28. März bis 13. September 2015