Seit über 20 Jahren verleiht Joann Sfar dem zeitgenössischen Comic Impulse. In der jüdischen Kultur und einem Elternhaus voller Literatur aufwachsend, schreibt und zeichnet er schon früh. Heute umfasst sein Werk allein im französischen Sprachraum mehr als 160 Publikationen. Seine Bücher kreisen um das Judentum, berühren Fragen zu Spiritualität, Glauben und Philosophie, reagieren auf politische und gesellschaftliche Ereignisse oder beschäftigen sich mit Liebe, Sexualität und Sfars eigenem Leben.
Die 2001 gestartete Serie «Die Katze des Rabbiners» umfasst derzeit acht Bände und wird von Hunderttausenden mit Spannung verfolgt: Nachdem der Kater eines Rabbis aus Algier einen Papagei gefressen hat, kann er sprechen und seine praktischen, philosophischen und religiösen Ansichten mitteilen. Er wird zum kritischen Kommentator einer in 20 Sprachen übersetzten und von Sfar erfolgreich verfilmten Fabel.
Als Comiczeichner hat Sfar, der sich nach einem Philosophiestudium in Nizza und dem Besuch der Pariser École nationale supérieure des beaux-arts auch als Szenarist, Romancier und Regisseur betätigt, zu einem unverwechselbaren Stil gefunden. Sein Repertoire reicht von feinen Tuschezeichnungen bis zu Anleihen bei der Malerei. Die tiefsinnigen Geschichten sind nie lückenlos und verlangen nach Fantasie und Lust am Nachdenken. Das Publikum lässt sich begeistert auf diese Herausforderung ein, und auch die Kritik hat Sfar mit allen wichtigen Auszeichnungen der Comicwelt geehrt.
Das Cartoonmuseum Basel präsentiert den Ausnahmekünstler Joann Sfar erstmals in einer grossen Überblicksausstellung mit über 200 Originalzeichnungen, Aquarellen, Malereien und Filmausschnitten und nimmt dabei die aktuellsten Arbeiten in den Fokus.
Joann Sfar. Sans début ni fin
6. April bis 11. August 2019