Jenseits der Utopien

Als Franz Marc kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs den Kriegsdienst antritt, steht er auf der Höhe seiner künstlerischen Entwicklung. Sein Glaube an eine Veränderung der Gesellschaft durch "geistige Güter", wie bildende Kunst, Literatur und Musik war enttäuscht worden. Wie viele Intellektuelle seiner Generation projiziert Marc eine "reinigende Wirkung" für Europa auf den Krieg. Auch die letzten, vor seinem Tod am 4. März 1916, entstandenen Zeichnungen, das "Skizzenbuch aus dem Felde" thematisieren eine Neuschöpfung aus dem Chaos.

Die Ausstellung zeigt, dass nach dem Krieg Künstler wie Dix, Grosz und Klee Marcs Vision angesichts der bitteren Realität nicht mehr nachvollziehen können. Gleichzeitig stellt sie dar, dass die abstrakten Tendenzen, die in Marcs OEuvre angelegt waren, auf unterschiedliche Weise von Moholy-Nagy, Dexel und Kandinsky auch nach 1918 weiterverfolgt werden.


Jenseits der Utopien
12. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015