IntroSpection

Mit den beiden chinesischen Künstlern Wang Xiaosong und Wang Xiao Hui stellt das Ludwig Museum zwei aktuelle Positionen aus China (Shanghai und Hangzhou) vor, die weitgehend abstrakt arbeiten. Abstrakte Kunst nimmt in China immer noch einen Sonderstatus ein und behauptet sich erst allmählich gegenüber der figurativen Malerei. Dies ändert sich erst in den letzten Jahren, auch durch unterschiedliche Positionen auf der letzten Biennale in Venedig im Jahre 2011. Wang Xiaosong war einer von ihnen, der an einem "Gegenprogramm" zum offiziellen Beitrag teilgenommen hat und hier viel mediale Aufmerksamkeit erregte.

Als Fotokünstlerin erlebte Wang Xiao Hui durch ihre zahlreichen Motive, die sich unmittelbar zur Bildtradition der chinesischen Kultur verhalten, rasch internationale Anerkennung. Ebenos wie Wang Xiaosong kommt sie in den 1980-er Jahren zum Studium nach Deutschland und "entdeckt" die Suche nach einer inneren und äußeren Befreiung für sich als Sujet. Ihre Fotos sind ebenso künstlerisch wie prägnant, Die Serie der "Red Child" erregt nicht nur in China sogleich Aufsehen. In ihren neueren Arbeiten wendet sie sich fotografisch dem Nanokosmos zu und damit scheinbar abstrakten Bildwelten, die sie am Computer überarbeitet.

"IntroSpection" deutet an, dass es hierbei um eine Sicht nach Innen geht, um eine inhaltliche Ausrichtung, die bei beiden Künstlern durchaus auch gesellschaftliche Relevanz hat. Insofern stellen sich beide in einen Dialog mit ihrer eigenen Kultur in China, aber vor dem Hintergrund einer reflektierten Wahrnehmung westliche Kunst.

IntroSpection
Abstrakte Positionen zeitgenössischer Kunst aus China
4. November 2012 bis 27. Januar 2013