Unter dem Titel »Hotel Europa« erzeichnet sich der rumänische - in Bukarest lebende - Künstler Dan Perjovschi im Museum Moderner Kunst Passau ab 23. Juni 2007 eine raumfüllenden Wandinstallation, die sich mit den Vor- und Nachteilen, den Chancen und Risken der Idee Europa auseinander setzt.
Dan Perjovschi feiert in den letzten Jahren internationale Erfolge im Kunstbetrieb, so war er Vertreter Rumäniens bei der Biennale in Venedig (1999), nahm an den Biennalen in Istanbul, Prag und Sevilla teil, stellte in bedeutenden Museen wie in der Londoner Tate Modern, dem Pariser Musée d´Art Moderne de la Ville, dem Moderna Museet in Stockholm aus und wird direkt von seiner Ausstellung im MoMA - Museum of Modern Art New York für eine Woche nach Passau reisen.
Perjovschi´s Zeichnungen sind kritische Kommentare und ironische Statements über die Absurditäten der »schönen neuen Welt« des 21. Jahrhunderts. Ereignisse aus den Weltnachrichten, Aspekte des West-Ost- sowie Nord-Süd-Gefälles eines vereinten Europas, Strukturen des Rassismus, Kapitalismus, Postkommunismus sowie Fragen der Menschenrechte stehen im Mittelpunkt seiner Betrachtungen, die er spontan und treffsicher in seinen Zeichnungen umsetzt. Inspirationen erhält der Künstler aus der intensiven Analyse von internationalen und regionalen Zeitungen und TV-Kanälen sowie aus Gesprächen mit den Bürgern der Region.
Das Gefüge von Machtmechanismen interessiert ihn dabei ebenso wie damit in Zusammenhang stehende Aspekte von Selbstüberschätzung, Opportunismus und Abhängigkeitsaspekten im Machtkontext. Inmitten dieser gesellschaftlichen Situation steht bei Perjovschi jedoch immer das einzelne Individuum, das diesen Gegebenheiten auf tragikomische Art ausgeliefert ist. Perjovschi´s Waffen gegen die Unkultur unserer Zeit sind seine Zeichenstifte, mit denen er gesellschaftliche und menschliche Unzulänglichkeiten auf poetische und philosophische Weise bezeichnet.
Dan Perjovschi. Hotel Europa
24. Juni bis 19. August 2007