Horst Antes - Bilder und Skulpturen aus der Sammlung Würth

Mit dem Motiv des so genannten "Kopffüsslers" ist Horst Antes (*1936), der zu den herausragenden Vertretern der Neuen Figuration in Deutschland zählt, bereits in jungen Jahren einem breiten Publikum bekannt geworden. Diese zu Beginn der 1960er Jahre gefundene Kunstfigur findet sich in vielfältiger Weise sowohl in den Bildern als auch in den Skulpturen und beschäftigte den Künstler mit ihrer grossen physischen, aber vor allem emotionalen Spannweite über Jahrzehnte.

Als Schüler des Holzschneiders HAP Grieshaber, bei dem er 1957 bis 1959 an der Karlsruher Kunstakademie studierte, entwickelte Antes so eine eigenständige figurative Bildwelt, die sich früh von Informel und Tachismus löste und ihm internationale Anerkennung einbrachte. Gleichwohl zeigen die frühen Arbeiten noch die Prägung durch die informellen Tendenzen, womit Antes keineswegs allein war. In der Zusammenschau mit Werken von Heinz Schanz, Hans Baschang und Walter Stöhrer, allesamt Studienkollegen an der Akademie und durchaus mit eigenständigem Profil, wird die gemeinsame Orientierung dieser bedeutenden Gruppe an Malern und Zeichnern in der Ausstellung offenbar. Demgegenüber wird im Dialog mit HAP Grieshabers Holzschnitten dessen Vorbildcharakter deutlich.

Immensen Einfluss auf Antes’ Kunst hat seine Sammelleidenschaft. Vor allem die Katsina-Puppen der nordamerikanischen Pueblo-Kultur gehören dazu. Die Wirkung zeigt sich in ikonografischen Elementen, die Antes aufgreift. Motive, die sich auf den Mythenkanon der Hopi-Indianer stützen. So tauchen die Schlange oder der Blitz als mystische Sinnbilder in seinen Werken auf. Horst Antes lebt und arbeitet in Sicellino/ Italien, Karlsruhe-Wolfartsweier und Berlin. Die Sammlung Würth zeigt mit dieser Ausstellung im Forum Würth Chur, zum ersten Mal in der Schweiz, ihren umfangreichen Bestand an Arbeiten von Horst Antes, der die einzelnen Werketappen vollständig darzustellen vermag.


Horst Antes
22. Februar bis 20. Oktober 2019