Hodler, Amiet, Giacometti – drei Zeitgenossen

Mit rund 50 Werken aus Innerschweizer Sammlungen bildet die Ausstellung "Hodler, Amiet, Giacometti" einen kleinen, aber feinen Höhepunkt innerhalb des Ausstellungsjahres. Neben den bekannten Werken aus der Sammlung ist eine ganze Reihe von Werken zu sehen, die der Öffentlichkeit seit Jahrzehnten nicht zugänglich waren oder deren Präsenz in der Region überraschen dürfte.

Ferdinand Hodler, Cuno Amiet und Giovanni Giacometti formen zusammen das grosse Dreigestirn am Schweizer Kunsthimmel des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie hatten Anteil an den europäischen Avantgarden und prägten das moderne Schweizer Kunstschaffen wie keine anderen Künstler. Den Kern der Ausstellung bildet der eigene Sammlungsbestand mit Werken von Hodler, Amiet und Giovanni Giacometti. Diese Gruppe von 19 Gemälden wird mit 30 Leihgaben aus Innerschweizer Sammlungen ergänzt. Die Ausstellung macht somit nicht nur den künstlerischen Dialog der drei befreundeten Maler sichtbar, sondern versammelt eine ganze Anzahl selten gesehener Bilder aus den interessantesten Schaffensphasen.

Seiner künstlerischen Bedeutung nicht entsprechend ist der Bestand von nur zwei Werken von Cuno Amiet (1868–1961) in der Sammlung. Die Ausstellung bietet die besondere Gelegenheit, diese Arbeiten nun in einem grösseren Kontext zu betrachten. Zum Selbstbildnis Amiets aus der Luzerner Sammlung gesellt sich beispielsweise ein bisher unbekanntes Porträt seines Freundes Giacometti, das Amiet 1910 malte. Auch in Bezug auf Giovanni Giacometti (1868–1933) ermöglicht die Ausstellung einen solchen Dialog. So umrahmen nun gleich mehrere winterliche Darstellungen das in der Sammlung des Kunstmuseums singuläre Winterbild Prima neve.

Das Breithorn und der Genfersee mit Salève und Montblanc-Kette im Hintergrund von Ferdinand Hodler (1853–1918) gehören zu den bedeutendsten Werken überhaupt in der Sammlung des Kunstmuseums Luzern. Es kommt einer Überraschung gleich, dass es gelungen ist, aus Innerschweizer Sammlungen eine ganze Reihe von weiteren bedeutenden Landschaften des Künstlers zusammenzuführen.

Hodler, Amiet, Giacometti
11. Juli bis 10. Oktober 2010