Großer österreichischer Staatspreis für Martha Jungwirth

Die 81-jährige Wiener Künstlerin Martha Jungwirth wird mit dem diesjährigen "Großen Österreichischen Staatspreis" ausgezeichnet. Jungwirth erhält die höchste Auszeichnung der Republik für ihr künstlerisch herausragendes Lebenswerk. Dies gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) bekannt. Der Staatspreis ist mit 30.000 Euro dotiert und wird auf Vorschlag des Österreichischen Kunstsenats vergeben. Die Verleihung findet gemäss Mitteilung am 15. November im Leopold Museum statt.

Große Bekanntheit erlangte die 1940 in Wien geborene Künstlerin 1968 mit einer gemeinsamen Ausstellung mit Wolfgang Herzig, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz und Franz Ringel, als sie als lose Gruppe "Wirklichkeiten" in der Secession ein Zeichen gegen das Informel setzten. Dennoch war Jungwirth in dieser Gruppe von Künstlern immer eine Ausnahme, da ihr Werk stets an der Grenze zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei angesiedelt war.

2018 waren auch ihre jüngsten Arbeiten in einer Retrospektive der Albertina zu sehen. Jungwirths Werk sei ein ständiges "Hinterfragen von Flächen und Linien", konstatierte damals die Kuratorin Antonia Hoerschelmann.

Die Künstlerin studierte von 1956 bis 1963 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo sie bereits 1967 einen Lehrauftrag erhielt, den sie zehn Jahre lang ausübte. Bereits früh erhielt sie Auszeichnungen wie den Theodor-Körner-Preis (1964) oder den Joan-Miro-Preis (1967). Nach ihren ersten Erfolgen in den 1960er-Jahren ging die Wienerin für einige Monate nach New York. Wieder in Österreich, nahm sie 1977 an der Documenta VI in Kassel teil, ebenso 1982.