Grieshaber und die Antike

Im Werk HAP Grieshabers stößt man immer wieder auf Themen und Motive aus der Antike. Wie ein roter Faden zieht sich vor allem die Beschäftigung mit der antiken Mythologie durch sein gesamtes Schaffen. Grieshabers Affinität gerade zur griechischen Götterwelt hat sicher auch damit zu tun, dass er in den Jahren 1932/33 für einige Zeit in Griechenland gelebt hatte, bevor er durch die deutschen Behörden zur Rückkehr nach Deutschland gezwungen wurde – in ein Land, das sich durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten für ihn völlig verändert hatte.

In Grieshabers Holzschnitten begegnen wir Göttern wie etwa dem doppelgesichtigen Janus oder dem Meeresgott Poseidon. Ein ganz besonderes Verhältnis entwickelte Grieshaber zum bocksfüßigen Hirtengott Pan, den er sehr häufig darstellte und ab 1939 gewissermaßen als sein künstlerisches Signet verwendete. Auch Sagengestalten wie Herkules und Mischwesen wie Sphinx und Kentaur finden sich bei dem Reutlinger Holzschneider. Darüber hinaus übersetzte er in dem ungewöhnlichen Mappenwerk "Scherben" aus dem Jahr 1964 antike Fundstücke wie Münzen und Fragmente von bemalten Gefäßen in Holzschnitte.

Neben den Arbeiten HAP Grieshabers aus den Beständen des Städtischen Kunstmuseums sind in der Ausstellung auch ausgewählte antike Objekte aus der Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen zu sehen.


Grieshaber und die Antike
20. Dezember 2014 bis 4. Oktober 2015