Goldener Leopard des Filmfestivals Locarno für indonesische Sozialstudie

Im Rahmen des zu Ende gegangenen 74. Internationalen Filmfestivals Locarno ist der Hauptpreis, der Goldene Leopard, dieses Jahr an die Sozialstudie "Vengeance is Mine, All Others Pay Cash" aus Indonesien verliehen worden. Der Filmtitel bedeutet auf Deutsch übersetzt "Die Rache ist mein, alle anderen zahlen bar". Der 43 Jahre alte indonesische Regisseur Edwin ("Die Nacht der Giraffe") reflektiert darin die von Gewalt geprägte jüngere Geschichte seines Heimatlandes.

Der US-Amerikaner Abel Ferrara ("Bad Lieutenant") erhielt für den Polit-Thriller "Zeros and Ones" den Preis für die beste Regie im Hauptwettbewerb. Den Spezialpreis der Jury des Hauptwettbewerbs ging an den Historienfilm "A New Old Play" des chinesischen bildenden Künstlers und Regisseurs Qi Jiongjiong. Ausserdem wurde im Hauptwettbewerb die Russin Anastasiya Krasovskaya als beste Schauspielerin in der Milieustudie "Gerda" von Regisseurin Natalya Kudryashova (Russland) ausgezeichnet. Den Preis als beste Schauspieler konnten sich Mohamed Mellali und Valero Escolar gemeinsam für ihre Rollen in der Arbeiter-Komödie "Sis dies corrents" ("The Odd-Job Men") der spanischen Filmregisseurin Neus Ballus ("Die Plage") sichern.

Der diesjährige Publikumspreis wurde dem österreichischen Anti-Kriegs-Thriller "Hinterland" von Regisseur Stefan Ruzowitzky ("Die Fälscher") zuerkannt. In dem formal ausgetüftelten Film des Oscar-Preisträgers Ruzowitzky überrascht der deutsche Schauspielstar Matthias Schweighöfer ("Keinohrhasen") als Charakterinterpret. Diesen Preis gewinnt jeweils ein außerhalb aller Wettbewerbe bei einer der abendlichen Piazza-Aufführungen gezeigter Film.