Geld

Ausschweifende Mobilität ist – neben exzessiver Kommunikation – eines der bestimmenden globalen Phänomene am Beginn des 21. Jahrhunderts. Die Fotogalerie Wien zeigt in ihrem diesjährigen Schwerpunkt künstlerische Arbeiten, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln den mannigfaltigen Aspekten dieses Themas widmen. Dabei umfasst die dreiteilige Ausstellungsserie Positionen zu den ineinander verwobenen Feldern der freiwilligen Reisen, der Grenzen und Grenzgebiete sowie der volatilen Kapital- und Informationsflüsse mit ihren physischen Konsequenzen für viele.

Jeden Teil dieser Trilogie entwickelt das kuratorische Team in einem offenen Prozess gemeinsam mit den KünstlerInnen und begibt sich damit selbst auf eine Reise mit oftmals überraschenden Entdeckungen; in ihrem dialogischen Zusammenspiel machen die verschiedenen Arbeiten immer wieder neue Momente sichtbar und ermöglichen es, die Vielschichtigkeit des Themas Mobilität aufzuzeigen. Sich diesem gerade in und durch das Medium Bild zu nähern, kann auch als eine Referenz an ein wesentliches Merkmal der Globalisierung gelesen werden – zählen doch gerade Bilder zu deren mobilsten Einheiten, die sich längst schon über alle Grenzen hinweggesetzt haben

"Geld", die dritte und letzte Ausstellung der Fotogalerie Wien im Rahmen des diesjährigen Schwerpunkts "Mobilität", führt nach den Themenfeldern "Reisen" und "Grenzen" nun zur Auseinandersetzung mit den virtuellen wie volatilen Einflüssen eines globalisierten Waren- und Finanzmarkts und seinen realen Auswirkungen. Neben Recherchearbeiten, Dokumentationen und kritischen Analysen von den Machenschaften der Mächtigen wird die Schau durch auf emotionalen Zugangsweisen basierenden Arbeiten erweitert. Dabei werden die aktuellen, weltweit relevanten Themen der Finanz- und Wirtschaftskrise, des Immobilencrashs sowie der Korruption und des Machtmissbrauchs in unterschiedlicher Weise sichtbar gemacht. Der Zusammenhang von Ausbeutung und Gewinnabschöpfung, die sich vergrößernde Schere zwischen Reich und Arm kommen dabei ebenso zur Sprache wie die Ohnmacht und Existenzbedrohung der breiten Masse im Zuge der Krise.

KünstlerInnen: Zanny Begg (AU) & Oliver Ressler (AT), Chto Delat (RU), G.R.A.M. (AT), Katharina Gruzei (AT), Helmut & Johanna Kandl (AT), Wouter Osterholt & Elke Uitentuis (NL), Lisl Ponger (AT), Isa Rosenberger (AT), Yorgos Zois (GR).

Geld
17. Dezember 2013 bis 29. Januar 2014