Für eine neue Welt

Georges Vantongerloo zählt zu den großen, immer noch unterschätzten Pionieren der geometrischen Abstraktion, der konstruktivistischen und der konkreten Kunst. Als experimentierender Utopist suchte er in Skulptur, Malerei und Zeichnung sowie Interieur, Architektur und Städtebau nach avantgardistischen Ausdrucksformen eines neuen Lebensgefühls und einer humaneren Gesellschaft. Er experimentierte mit der Fotografie und durchdrang neue universale Fragestellungen durch theoretische Texte.

Als laborhafte, durch Dokumente bereicherte Retrospektive präsentiert diese Ausstellung mit rund 120 Werken des Künstlers Werkgruppen aus allen Schaffensphasen und Werkbereichen. Durch ausgewählte Vergleiche mit Werken von rund 30 Künstlern wie Theo van Doesburg und Piet Mondrian, Alexander Archipenko, Naum Gabo, Laszlo Moholy-Nagy, Hans Arp, Max Bill und anderen wird das bedeutende Schaffen Vantongerloos erstmals umfassend in einen internationalen Kontext gestellt.

Mit seinen künstlerischen und theoretischen Beiträgen zur Bewegung "De Stijl", mit seiner führenden Rolle in der Pariser Avantgarde-Gruppe "Abstraction-Création" sowie durch seine innovativen skulpturalen Werke aus Stahldraht und Plexiglas nach 1945 gehört Georges Vantongerloo zu den herausragenden Künstlern des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt von der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum – Zentrum Internationaler Skulptur und dem Gemeentemuseum, Den Haag. Es erscheint ein Katalog im Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, 288 Seiten, mit farbigen Abbildungen der ausgestellten Werke und Texten von Marion Bornscheuer, Christoph Brockhaus (Duisburg); Hans Janssen (Den Haag), Angela Thomas Schmid (Zumikon), Francisca Vandepitte (Brüssel) und Marek Wieczorek (Vancouver).


Georges Vantongerloo (1886-1965)
und seine Kreise von Mondrian bis Bill

10. Oktober 2009 bis 10. Januar 2010