Das Museum Langmatt widmet der schönen Jahreszeit die erste Ausstellung des Jahres. Frühlingshafte Werke der Sammlung treten in Dialoge mit Arbeiten bedeutender, zeitgenössischer Schweizer Künstlerinnen und Künstler. "Frühlingserwachen" – der Titel erinnert an das gleichnamige Drama von Frank Wedekind (1891) – lässt hinter dem fast klischeehaften Thema die sinnliche Lust am neu erwachenden Leben erkennen, ohne allerdings dessen Vergänglichkeit auszuklammern.
"Frühlingserwachen" zielt aber nicht nur auf die Jahreszeit, sondern steht im übertragenen Sinn auch als Signal für eine stärkere Ausrichtung zukünftiger Ausstellungen des Museums Langmatt auf die eigene Sammlung, um diese immer wieder neu und variantenreich mit der zeitgenössischen Kunst zu verknüpfen. Erst die facettenreiche Befragung der impressionistischen Bilder mit den Augen der Gegenwart aktualisiert ihre überzeitlichen Bedeutungsfelder.
Die Ausstellung zeigt bedeutende Werke herausragender Künstler des Impressionismus wie Edgar Degas (1834-1917), Camille Pissarro (1830-1903) oder Pierre-Auguste Renoir (1841-1919). Zudem gibt es eindrucksvolle Bilder zu entdecken, die seit Jahren in der Langmatt nicht mehr zu sehen waren, z.B. von Hans Brühlmann (1878-1911) oder Max Oppenheimer (1885-1954). Die historischen Arbeiten befinden sich "im Gespräch" mit Werken wichtiger Schweizer Künstlerinnen und Künstler: Pascal Danz (1961-2015), Thomas Flechtner (* 1961), Simone Kappeler (* 1952), Léopold Rabus (* 1977), Nadin Maria Rüfenacht (* 1980), Petra Soder (* 1983) und Cécile Wick (* 1954).
Im direkten Nebeneinander der Epochen bietet sich die Möglichkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuspüren und eine vertiefte Wahrnehmung zeitspezifischer Ausdrucksformen zu gewinnen. Die Ausstellung ist nach den traditionellen Bildgattungen Landschaft, Akt und Stillleben gegliedert, die unmittelbar in Verbindung mit dem Frühling bzw. frühlingshaften Gefühlen stehen. In der Veranda, die den Blick auf den Park freigibt, richtet Petra Soder eine florale zeichnerische Installation ein. Auf diese Weise mündet der Blick des Publikums von drinnen wieder nach draussen in die blühende Natur.
Frühlingserwachen
20. März bis 22. Mai 2016
