Fassadenentwürfe für "eigenschaftslose" Kiste

Acht in Berlin lebende Maler liefern spontan Entwürfe für die Außenbespielung der temporären Kunsthalle Berlin, die im Herbst auf Initiative von White Cube Berlin auf dem Schlossplatz Wirklichkeit wird. Alle ausgestellten Modellentwürfe sind Vision. Sie loten Extreme aus, wie bei Valérie Favre, die ein Autokino auf dem Dach eröffnen will, sie lassen das eckige Gebäude in Spektralfarben schimmern und sich wie eine Seifenblase im Licht auflösen (Reyle), oder sie setzen plakativ Akzente, die alle Aufmerksamkeit an diesem wichtigen Platz garantieren (Jenssen).

Die ersten Entwürfe lassen bereits die Begeisterung für das Vorhaben im Ganzen spürbar werden. Herausragende Künstler, die von Berlin aus weltweit wirken, machen mit, egal, ob ihr Entwurf verwirklicht wird oder nicht. Wie ein lebendiger Organismus wird der auf das Einfachste reduzierte Bau des österreichischen Architekten Adolf Krischanitz seine Außenhaut mehrmals wechseln. Anhebend mit Gerwald Rockenschaub lösen andere spannende Entwürfe, dessen blau-weißes Wolkenmotiv ab.

Bis 2010 die Bespielung dieser durch die Stiftung Zukunft Berlin ermöglichten, privat finanzierten Kunsthalle voraussichtlich zu Gunsten einer permanenten Lösung endet, kann außen und innen das künstlerische Spitzenpotenzial dieser Stadt vor dem großen Publikum ausgebreitet werden. In ungewöhnlicher Weise werden alle vier Fassaden zu weit sichtbaren Ausstellungsflächen.


Temporäre Kunsthalle Berlin
15. Februar bis 15. März 2008
Architektur Galerie Berlin
Karl-Marx Allee 96, 10243 Berlin