Erwin Wurm im Kunstmuseum Bonn

Erwin Wurm, der mittlerweile zu den international gefragten österreichischen Künstlern gehört, spielt mit den Grenzbereichen zwischen Skulptur, Aktion und Performance und hat damit das Feld der Bildhauerei um entscheidende Akzente erweitert. Alles kann bei ihm zur Skulptur werden: Handlungen, geschriebene oder gezeichnete Anweisungen, selbst ein Gedanke. Von seinen frühen Staubskulpturen über die "One Minute Sculptures" bis hin zu den Raum füllenden "Fat Cars" und "Fat Houses" spannt sich ein breiter Bogen, hinter dessen vordergründig skurril-witziger Oberfläche sich pointierte Gesellschaftskritik ebenso wie philosophische Tiefe verbergen.

Das Kunstmuseum Bonn untersucht dieses lustvoll ausufernde Werk im Hinblick auf den Umgang des Künstlers mit dem individuellen und kollektiven Identitätsbegriff unserer Gesellschaft. Anhand einer konzentrierten Werk-Auswahl, die von den frühen 90er Jahren bis ins Jahr 2009 reicht und einen Schwerpunkt auf die Arbeiten der letzten drei Jahre setzt, entsteht ein künstlerischer Kosmos, der in seinem Kern von der Tragödie des lächerlichen Menschen handelt, der ausweglos in der Hüllenhaftigkeit seiner sozialen Existenz gefangen ist.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog (39,60 Euro) im Dumont-Verlag mit Texten u. a. von Helmut Friedel, Franz Schuh und Stephan Berg.

Erwin Wurm
25. März bis 6. Juni 2010