Eine große Idee – 50 Jahre Lehmbruck Museum

Die "große Idee" eines Lehmbruck Museums stammt aus den 1920er Jahren. Die Stadt Duisburg hatte zu dieser Zeit schon die große Bedeutung ihres Sohnes Wilhelm Lehmbruck und seines bildhauerischen Werks erkannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Idee wieder aufgenommen und schließlich im Jahr 1964 realisiert. Der Architekt Manfred Lehmbruck, Sohn des Bildhauers, hat ein Museum speziell für das Werk seines Vaters entworfen, das eine ideale Symbiose zwischen der Kunst und Architektur darstellt.

Die transparente Glasarchitektur des Architekten Manfred Lehmbruck wurde 1964 als erster "dynamisch transparenter Museumsraum Deutschlands" (Axel Fohl) gefeiert. Anlässlich des Jubiläums wird der vitrinenartige Glaskubus zum "Schaufenster in den Park". Im wechselnden Rhythmus sind dort Werke und Installationen internationaler Bildhauerinnen und Bildhauer zu sehen. Mit diesen Präsentationen unternimmt das Lehmbruck Museum eine aktuelle Standortbestimmung der Skulptur im 21. Jahrhundert.

Die Sanierung des Lehmbruck-Flügels gilt als Modell für denkmalgerechtes Sanieren bedeutender Museumsarchitektur der 1960er Jahre: Internationale Architektenteams, wie die Londoner David Chipperfield Architects, informierten sich vor Ort in Duisburg über die Sanierungsarbeiten.

Im Gegensatz zu heute befanden 1964 noch nicht alle ausgestellten Arbeiten im Besitz des Lehmbruck Museums. Zu sehen waren auch viele Leihgaben von der Familie Lehmbruck (u.a. besonders die Großplastiken, mit Ausnahme der "Großen Stehenden" – auch "Duisburgerin" genannt –, des "Sitzenden Jünglings" und der damals als Außenplastik aufgestellten Bronzeversion der "Knienden").

Die ausgestellten Dokumente des Museumsarchivs (u.a. Architekturpläne, Fotografien, Zeitungs- und Zeitschriftenartikel) wurden zum Teil noch nie zuvor gezeigt. Ein Modell des Lehmbruck-Flügels, das von der Modellwerkstadt der Stadt Duisburg angefertigt wurde, wird ein besonderer Blickpunkt sein: In ihm werden 38 Modelle von Lehmbruck-Skulpturen aufgestellt, die der Architekt Manfred Lehmbruck persönlich aus Holz geschnitzt hat, um die Positionierung der Werke im Gebäude zu überprüfen.

Die Gruppe "raumlabor berlin" erarbeitet seit 1998 als Kollektiv für Architektur und Städtebau in variierenden interdisziplinären Arbeitsteams Projekte an der Schnittstelle von Städtebau, Landschaftsarchitektur, Gestaltung des öffentlichen Raumes und künstlerischen Installationen. "raumlabor berlin" entwickelt Strategien für die Stadterneuerung und baut interaktive Stadtlandschaften. 2006 präsentierte es das für Duisburg und Mülheim entstandene mobile "Küchenmonument" und "Ballsaal Ruhrperle" auf der Architektur Biennale in Venedig. Von 2007 bis 2012 war "raumlabor berlin" für die architektonische Entwicklung des Hamburger Theaters "Kampnagel" verantwortlich.


Eine große Idee – 50 Jahre Lehmbruck Museum
14. Juni 2014 bis 18. Januar 2015