Seit dem späten 16. Jahrhundert ist ein Bemühen festzustellen, Tiere möglichst naturgetreu in keramischen Werkstoffen zu modellieren. Bemerkenswert sind die Arbeiten des französischen Künstlers Bernard Palissy (1515 – 1590), der mit Lebendabgüssen arbeitete und ganze Tierschauspiele als aufwendige Tafelzier ausformte. Aber auch Trinkgefäße und Tintenfässer wurden in dieser Zeit als Tierfiguren gebildet.
Schon in ihrer Frühzeit erhielt die Meißner Porzellanmanufaktur von August dem Starken den Auftrag, eine ganze Tiermenagerie in dem neuen Material herzustellen. Anfang des 20. Jahrhunderts werden Tierfiguren als Teil einer Jugendstilkultur produziert, teilweise mit wissenschaftlicher Genauigkeit, teilweise mit karikierendem Anspruch.
Das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt verfügt über eine bedeutende Zahl von keramischen Tierdarstellungen europäischer Werkstätten vom 16. bis ins 20. Jahrhundert, die nun anlässlich des 150. Geburtstags des Frankfurter Zoos in der Ausstellung "Ein Platz für Tiere" vom 10. Juli bis zum 21. September 08 zu sehen sind.
Die Ausstellung ist auch ein Beitrag des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt zum 150. Geburtstag des Zoologischen Gartens Frankfurt. Teile der Ausstellung sind in den Tierhäusern des Zoologischen Gartens zu sehen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Die Publikation setzt sich nicht nur mit den Fragen nach den naturwissenschaftlichen Interessen der jeweiligen Epochen auseinander, sondern spürt auch dem Verhältnis von Künstler, Betrachter und Tier nach.
Ein Platz für Tiere
10. Juli bis 21. September 08