Dreidimensionale künstlerische Arbeiten zu beschreiben erweist sich nicht immer als einfach. Die Grenzen oder Übergänge zwischen Objekt und Installation werden in der Ausstellung "Down to earth", die am 17. August 2007 in der Galerie K12 eröffnet wird, in Frage gestellt, unter die Lupe genommen. Die Werke fünf junger Künstler spielen mit den Begriffen "Objekt" und "Installation", sind als geschlossenes Ganzes oder als in den Raum ausgreifend, mit Raum, Zeit und Besucher interagierend zu lesen.
Bereits bei Betreten der Galerie begegnet man einem scheinbar schwebenden, mechanischen Metallobjekt, der "Chinese Nightingale" von Judith Fegerl. Sie setzt sich in ihren jüngsten Arbeiten mit der Synthese von lebendem Organismus und Maschine auseinander. In hier gezeigter Arbeit lässt sie den wunderschönen Ruf der Nachtigall synthetisiert von einem Metallobjekt wiedergeben und fordert so den Betrachter zur Überprüfung der eigenen Wahrnehmungsgewohnheiten auf. Möglichkeiten einer Verbindung von Natur und Kultur ist Nicolaus Gansterer nachgegangen. Seine Arbeit geht der Frage der theoretischen Beeinflussbarkeit von Pflanzen durch kulturelle Produktionen wie Musik oder Literatur nach. Gedanklich lässt sich bei Gansterer der Bogen zurück zum Menschen als Kulturschaffenden spannen. Bernhard Hosas Materialassemblage besteht aus gefundenen Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Seine Arbeit erweckt trotz der Einfachheit, fast Derbheit ihrer Einzelteile einen fragilen, instabilen Eindruck und ist für ihr Bestehen auf Boden und Wand angewiesen. Hosas auf den ersten Blick sehr einfach wirkende Arbeit entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Verdichtungen komplexer, sozialer Bedeutungsnetzwerke. Die Arbeit "Kino" von Fabian Seiz wiederum interagiert mit dem Betrachter – sie scheint zu schweben, zu rotieren. Mittels einfacher, gelochter Papierstreifen lädt das turmartige Objekt aus Holz und Spanplatten dazu ein, unsere optische Wahrnehmung zu erfahren. In seiner Auseinandersetzung mit den Bedingungen von Kunst und Gesellschaft baut Christian Eisenberger Objekte und Installationen aus Verpackungsmaterial, gefundenen Gegenständen und Klebeband und schafft so unterschiedlichste künstlerische Bedeutungen, welche oft erst durch ihre Platzierung im Ausstellungsraum deutlich werden. Karton und Klebeband, gefundene Objekte wie eine einfache Holzlatte und eine Klobrille, zusammenmontierte Spanplatten, organisches Material wie Pflanzen oder der Ruf der Nachtigall und Metall werden zu Objekten, Installationen zusammengefügt. Die Schlichtheit der Materialien und Gegenstände, die an sich vielfältig verwendbar und allen zugänglich sind, ist ein wesentliches Charakteristikum der hier gezeigten Arbeiten. Es sind einfache Zutaten, die erdige, bodenständige Assoziationen wachrufen. Kuratoren: Katrin Draxl, Bernhard Hosa
Down to earth 18. August bis 22. September 2007 Eröffnung: 17. August 2007, 19 Uhr