dis order

Eine zentrale Idee der Folkwang Museumsgründung war das Zeigen einer Inspirationssammlung. Wie verhält sich ein Museum zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in Zeiten von Blogs und Pinterest, zu diesem Konzept? Quer durch die Sammlungen des Museum Folkwang folgt die Ausstellung Mustern und Strukturen in ihren vielfältigen Formen und Bedeutungen: von der Gründung des Museums im Kontext der Entwicklung der Abstrakten Malerei, von dem Konzept einer Inspirationssammlung mit Mustertextilien und -fliesen, über Formenstudien der Konkreten Kunst, gebaute Raster und Betrachtungen des Ornaments der Masse, hin zu Fragen der kulturellen Identität und die Entdeckung der Unordnung in der Subjektiven Fotografie und in der Kunst der Gegenwart.

Raster und Streifen prägen unseren Alltag, finden sich in der uns umgebenden Architektur wieder. Nachdem das Ornament in der Moderne als Verbrechen bezeichnet worden war, finden Muster und Strukturen in der Gegenwart wieder rege Aufmerksamkeit. Zugleich machen neue Technologien die Darstellung von Mustern möglich, die auf den ersten Blick chaotisch und irritierend wirken, wie etwa Netzwerke und Fraktale. Visuelle Ordnungen und Unordnungen bedingen sich und gehen ineinander über. Die Brechungen, das Unregelmäßige und Zufällige in den Strukturen versprechen eine Offenheit und Beweglichkeit jenseits starrer Muster.

Die Ausstellung zeigt über 70 Werke und Serien u.a. pflanzliche Ornamente auf Stoffen aus dem Iran, Japan oder Westphalen, Sternmuster auf maurischen Fliesen und Grafiken von Francois Morellet, Streifen bei Peter Halley oder als Ackerfurchen bei Peter Keetman, Raster in Architekturfotografien von Heidi Specker oder als Parkhausskulptur von Thomas Schütte, Krakelee-Strukturen in Fotografien von August Kreyenkamp oder Zufallsstrukturen bei Katharina Hinsberg, das Ornament der Masse in einer Medieninstallation von Michal Rovner oder in der Stadt der Sklaven von Atelier van Lieshout sowie Schaumstrukturen in Fotografien von Andreas Gursky.


dis order
Muster und Strukturen in der Sammlung
29. November 2014 bis 1. November 2015