Die Zukunft der Malerei

Hat die Malerei eine Zukunft? Wie hat sich die Malerei in jüngster Zeit verändert? Welche zukunftsweisenden Positionen gibt es in Österreich zu entdecken? Die Ausstellung "Die Zukunft der Malerei" wird ab 3. Oktober 2014 anhand von 23 neuen künstlerischen Positionen Antworten auf diese Fragen geben. Zu sehen sind alle Spielarten der zeitgenössischen Malerei und Zeichnung, von figurativ bis abstrakt, von objekthaft bis raumgreifend, von klassisch bis experimentell.

Seit über 100 Jahren wird immer wieder das "Ende der Malerei" ausgerufen. Gerade in jüngster Zeit wurden über Sinnhaftigkeit und Zukunft der Malerei kontroverse Diskussionen geführt. Vor diesem Hintergrund hat das Essl Museum im Frühjahr 2014 österreichische und in Österreich lebende Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, sich mit ihren Werken für die Teilnahme an der Ausstellung "Die Zukunft der Malerei" zu bewerben. Zur Einreichung zugelassen waren Malerei und auch Grafik. Aus den 756 Bewerbungen traf das Kuratorenteam des Essl Museums unter der Leitung von Günther Oberhollenzer eine Vorauswahl von knapp 50 Künstlerinnen und Künstlern, die in ihren Ateliers in ganz Österreich besucht wurden. Daraus wurden 23 künstlerische Positionen für die Ausstellung ausgewählt.

Da es kein Alterslimit für die Bewerbung gab, sind Künstlerinnen und Künstler von 26 bis 72 Jahren in der Ausstellung vertreten. Auch Autodidakten und Künstler, die lange im Verborgenen gearbeitet haben, sind unter den Entdeckungen. Die Mehrzahl der 23 ausgewählten Künstlerinnen und Künstler lebt und arbeitet in Wien, einige haben ihren Lebensmittelpunkt aber auch in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland und Vorarlberg sowie in Berlin. Die Bandbreite der ausgewählten Positionen reicht von Malereien in Öl, Acryl und Eitempera über installative, raumgreifende Arbeiten bis zu Holzschnitten, Tuschezeichnungen und Fotoübermalungen.

Viele Künstlerinnen und Künstler vertrauen auf die "alte" Stärke des klassischen Mediums, auf einer Leinwand, einer Holzplatte, einem Blatt Papier mit Ölfarbe, Acryl oder Graphit ihre eigene Welt entstehen zu lassen, sei es nun figurativ oder abstrakt, unmittelbar spontan oder wohl durchdacht und streng komponiert. Die Figuration dominiert stark gegenüber der Abstraktion. Überraschend stark durchsetzen konnten sich grafische Positionen. Die Vielfalt und Qualität der 23 künstlerischen Positionen und auch die beeindruckende Anzahl an Bewerbungen zeigt, dass Malerei und Grafik nach wie vor eine wesentliche Rolle in der zeitgenössischen Kunst spielen.

Einer der wichtigsten Sammlungs- und Ausstellungsschwerpunkte des Essl Museums ist die österreichische Kunst nach 1945 – wobei die Malerei einen besonderen Stellenwert einnimmt. Das Essl Museum versteht sich nicht nur als Ort für etablierte Künstlerinnen und Künstler, sondern auch als Experimentierfeld für junge, noch nicht stark im Kulturbetrieb sichtbare Kunst. Die Ausstellungsreihe "emerging artists" gibt es seit dem Jahr 2000.

Folgende Künstlerinnen und Künstler nehmen an der Ausstellung teil: Ines Agostinelli, Alfredo Barsuglia, Adel Dauood, Cäcila Falk, Irina Georgieva, Lena Göbel, Suse Kravagna, Eric Kressnig, Isabella Langer, Matthias Lautner, Larissa Leverenz, Leo Mayer, Robert Muntean, Peter Nachtigall, Alfons Pressnitz, Vika Prokopaviciute, Thomas Riess, Bianca Maria Samer, Patrick Roman Scherer, Martin Veigl, Victoria Vinogradova, Christiane Wratschko, marschall!yeti.


Zur Ausstellung erscheint ein umfassender und reich bebilderter Katalog mit einem Vorwort von Karlheinz Essl, Beiträgen von Stephanie Damianitsch, Daniel Domig und Günther Oberhollenzer sowie Statements und Atelier-Aufnahmen aller 23 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler. Ebenso werden im Katalog jene künstlerischen Positionen als Nominierte der Ausstellung vorgestellt, die es aus 756 Bewerbungen unter die Auswahl der knapp 50 geschafft haben.

Die Zukunft der Malerei
3. Oktober 2014 bis 8. Februar 2015