Die späte Würdigung eines Unverstandenen

Anlässlich des zehnten Todestages von Lucas Suppin (1911–1998) präsentiert das Salzburg Museum von 29. Februar bis 22. Juni 2008 unter dem Titel "figural, surreal, abstrakt" eine umfassende Werkschau mit mehr als 100 Bildern und Objekten in der Kunsthalle. Dabei ist der Titel Programm: Er umreißt die Vielfalt des Schaffens von Lucas Suppin.

Seine künstlerische Ausbildung erfuhr der 1911 im salzburgischen Untertauern Geborene an der Kunstgewerbeschule in Wien, der heutigen Hochschule für Angewandte Kunst, sowie an der Akademie der Bildenden Künste. Am stärksten geprägt wurde Suppin aber durch seinen fast zwanzigjährigen Aufenthalt in Frankreich, wo er der berühmten Malerkolonie in Saint-Paul de Vence angehörte. Hier liegen die Wurzeln für seinen Wandel vom Maler des figurativen Expressionismus zur informellen Abstraktion. Ab 1967 lebte Suppin wieder in Salzburg – als stadtbekannter Nonkonformist, in steter Gegnerschaft zu zeitgeistigen Strömungen der Kunst, aber gleichzeitig immer offen für Neues.

Zehn Jahre nach seinem Tod haben Besucher nun die Gelegenheit, das vielfältige Schaffen des Malers Lucas Suppin erstmals im Überblick zu sehen – von den figuralen Arbeiten der Frühzeit über die mit Goldauflage prunkenden Materialbilder der Sechzigerjahre bis zu den um einen ultimativen Farbausdruck ringenden Spätwerken, die vom ekstatischen Erleben der Wüste künden.


Lucas Suppin (1911-1998)
figural, surreal, abstrakt
29. Februar bis 22. Juni 08