Diagonale 08 - Das Festival des österreichischen Films

31. März 2008
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Vom 1. bis 6. April bietet die Diagonale in Graz zum elften Mal einen Überblick über den aktuellen Stand des österreichischen Films. Insgesamt werden 151 Filme gezeigt, darunter neben Produktionen, die schon in den österreichischen Kinos liefen auch Brandneues wie Katharina Weingartners Dokumentarfilm "Sneakers Stories" oder die Glattauer-Verfilmung "Darum".

Eröffnet wird das Festival am 1. April in der Helmut-List-Halle mit der Uraufführung des Dokumentarfilms "Back to Africa", in dem Othmar Schmiderer fünf in Europa erfolgreiche afrikanische KünstlerInnen auf ihren Reisen zurück nach Hause begleitet. Im Rahmen dieser Eröffnung wird auch erstmals der "Diagonale Schauspielpreis" vergeben.

Obwohl laut den beiden Organisatoren Oliver Testor und Birgit Flos das Budget mit 1,43 Millionen Euro - nur 57% davon werden von Bund, Land und Stadt getragen - noch geringer ist als im Vorjahr, präsentiert sich das Festival des österreichischen Films äußerst umfangreich. Neben schon bekannten Werken wie beispielsweise den Dokumentarfilmen "Hafners Paradies" und "Keine Insel – Die Palmers-Entführung 1977", schon überall gezeigten Spielfilmen wie Hans Weingartners "Free Rainer" oder Stefan Ruzowitzkys Oscar-Sieger "Die Fälscher" oder zumindest schon auf anderen Festivals Präsentiertem wie der Horvath-Adaption "Freigesprochen" und Götz Spielmanns bei der Berlinale viel beachtetem Rachedrama "Revanche" stehen auch Premieren auf dem Programm.

Während sich Katharina Weingartner in "Sneakers Stories" mit dem Traum dreier Jugendlicher in Wien, Ghana und den USA vom Aufstieg zum Basketballstar auseinandersetzt, folgt Georg Misch in "Der Weg nach Mekka – Die Reise des Muhammad Asaf" den halb verwehten Spuren eines österreichischen Juden, der zum Islam konvertierte und zu einem der bedeutendsten Muslims des 20. Jahrhunderts wurde.

Im Bereich des Spielfilms darf man auf Harald Sicheritz" Adaption von Daniel Glattauers Roman "Darum" und auf Wolfgang Murnbergers "Der schwarze Löwe" gespannt sein. Murnberger, der zuletzt mit seinen Wolf-Haas-Verfilmungen reüssierte, erzählt in seiner Tragikomödie nach einer wahren Begebenheit von drei afrikanischen Asylwerbern, die einem heruntergekommenen niederösterreichischen Fußballclub zu ungewohnten Erfolgen verhelfen.

Einen Schwerpunkt will die Diagonale heuer neben den üblichen Programmen auf die Medienbildung und Filmvermittlung legen. Dazu werden auch spezielle Filmprogramme für Schulklassen angeboten, für die auch ausführliches Material zur Vor- und Nachbereitung angeboten wird. Weitere Sonderreihen sind eine Personale für Jasmila Zbanic, die vor zwei Jahren mit "Grbavica" bei der Berlinale den Goldenen Bär gewonnen hat, und die Schienen "Earlier Works: Sabine Derflinger", in der frühe Arbeiten der Regisseurin gezeigt werden, sowie "Die Erotik der Leere", die sich dem Film – und Videoschaffen von Michael Pilz widmet.

Die Filmgeschichte wird mit einer vom Österreichischen Filmmuseum und Synema kuratierten Auswahl von Filmen des gebürtigen Wieners Gerbert Rappaport, der in den späten 1930er Jahren in die Sowjetunion emigrierte, gepflegt. Eine Neuerung stellt die Reihe "Zustandswechsel Graz" dar, in der sechs aktuelle Dokumentarfilme, die sich mit der steirischen Landeshauptstadt beschäftigen, gezeigt werden.