Des Königs Traum

Am 5. April 2015 jährt sich die Inbesitznahme des Rheinlandes durch die Preußenkönige zum 200. Mal. Die Ausstellung in Rolandseck konzentriert sich auf König Friedrich Wilhelm IV., der entscheidend die preußische Denkmalpflege im Rheinland mitbestimmte und sich aktiv an der neugotischen Durchgestaltung der Rheinprovinz beteiligte.

Ausgehend von der englischen "Castlegothic" des 18. Jahrhunderts fixierte er in ersten architektonischen Skizzen seine gestalterischen Ideen, die eng an die Rhein- und Burgenlandschaft gekoppelt waren. Zusammen mit dem Architekten Schinkel und dem Dombaumeister Zwirner setzte er sie tatkräftig um.

Seit seinen ersten Besuchen in der Rheinprovinz 1814/15 war der spätere preußische König Friedrich Wilhelm IV. begeistert von der reichen Geschichte und den eindrucksvollen Denkmälern dieser Region. Am Rhein konzentrierten sich für ihn und seine Zeitgenossen die Zeugnisse "der menschlichen Heldenzeit" (Friedrich Schlegel, 1803), hier verortete sich deutsche Historie, Märchen und Sagen von der Loreley bis zum legendären Nibelungenhort.

Anhand von rund 80 Exponaten präsentiert die Ausstellung jene preußischen Sehnsuchtsorte, in denen Friedrich Wilhelm IV. seine Ideale, seine Staatsvisionen entwickeln konnte. Unter dem Preußenadler aus dem Kölner Dom betritt man die gebauten Innenwelten des Königs. Ausgehend von seinen Zeichnungen und im Vergleich mit Modellen, Gemälden, Skulpturen und kunsthandwerklichen Zeitzeugnissen erlebt man die tiefe Religiosität und die romantische Mittelalterliebe seiner Zeit am Beispiel seiner zwei rheinischen Großprojekte: dem Kölner Dom und Schloss Stolzenfels. Dabei bildete der 1858 fertiggestellte Bahnhof Rolandseck eine wichtige Gelenkstelle, denn hier trafen sich die Preußenkönige und -kaiser mit ihren Gästen bis zum Ende der Preußenära am Rhein.


Des Königs Traum
Friedrich Wilhelm IV. und der romantische Rhein
1. Mai bis 16. August 2015