Dan Flavin im Münchner Kunstbau

Während der Sommerpause wird im Kunstbau, dem unterirdischen Raum über der U-Bahnstation Königsplatz die Lichtarbeit "Untitled (For Ksenija)" des amerikanischen Künstlers Dan Flavin (19331996) gezeigt. Flavin entwickelte diese raumgreifende Installation zur Eröffnung des von dem Architekten Uwe Kiessler gestalteten Kunstbaus 1994. Es handelt sich um eine seiner letzten und überzeugendsten Lichtinstallationen. Heiner und Philippa Friedrich schenkten dem Lenbachhaus zum Gedenken an ihre Eltern diese Arbeit, mit der Auflage, dieses herausragende Werk in regelmäßigen Abständen zu zeigen.

Dan Flavin gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Minimal Art. Der wesentliche Ansatz dieser Kunstrichtung liegt in einer radikalen Reduzierung der bildnerischen Mittel auf die objektiven Gegebenheiten einfacher Formstrukturen. Diese werden unter Ausschaltung aller handschriftlichen Gestaltungsmerkmale lediglich mit Rücksicht auf die jeweiligen Materialeigenschaften nach industriellen Normen gefertigt. Die Werke nehmen Bezug auf den realen Raum und fordern die Wahrnehmung des Betrachters, der eintaucht in die künstlerische Arbeit.

Mit seiner reduzierten und zugleich wirkungsvollen Setzung in "Untitled (For Ksenija)" greift Flavin die spezifischen architektonischen Gegebenheiten des Kunstbaus auf und betont die charakteristische Krümmung des langgestreckten, ca. 110 m langen Raumes. Der Raum gewinnt damit eine ungeahnte Dynamik. Darüber hinaus erzeugt das farbige Licht intensive Farbreflexionen auf den Wänden, dem Boden, den architektonischen Stützen und allen anderen Einbauten des Raums und Licht und Raum gehen eine untrennbare Verbindung ein.


Dan Flavin: Untitled (For Ksenija), 1994
26. Juli bis 7. September 2014