In der Bildenden Kunst ist der Clown in Form des Hofnarren und des Harlekin schon lange ein wichtiges Motiv – von Velázquez bis Picasso. Auch wenn er nicht explizit als "böse" dargestellt ist – ambivalent ist die maskierte, geschminkte, oft übertrieben agierende Figur stets, und eine ihrer wichtigsten Aufgaben, schmerzhafte Wahrheiten im Scherz offenzulegen, ließ sie niemals ausschließlich lustig sein.
Auch zeitgenössische Künstler fasziniert diese undurchsichtige Figur mit dem bewusst fröhlichen und grenzüberschreitenden Auftreten. Was liegt unter Schminke, Maske und Kostüm verborgen? Ist das Vorgebrachte ehrlich gemeint, oder nur Teil einer einstudierten Verstellung? Wirklich fröhlich und wohlmeinend, traurig, wütend oder gar böse: Wie lässt sich dem eigentlichen Ansinnen der Figur auf die Spur kommen? Und vereint nicht zuletzt die Figur des Clowns – besonders die des bösen Clowns – mehrere widerstreitende Persönlichkeiten in einer?
Die internationale Ausstellung "Böse Clowns" fand – mit etwas anderer Ausrichtung – im Jahr 2015 im Hartware MedienKunstVerein (HMKV) in Dortmund statt. Im Kunstpalais wird das Konzept der Ausstellung vor allem um Positionen zu Skulptur, Malerei und nicht zuletzt um eigens für die Ausstellung entstehende Installationen erweitert. Beispiele aus Medien und Populärkultur vereint mit Exponaten zeitgenössischer Kunst machen die stetige Ambivalenz und den Wandel der Clowns-Figur von einem unterhaltsamen Zeitgenossen zu einem furchteinflößenden Bösewicht nachvollziehbar.
Mit: Marion Auburtin, Beni Bischof, Barbara Breitenfellner, The Cacophony Society, Jake and Dinos Champan, Birgit Dieker, Guerilla Girls, Uwe Henneken, Insane Clown Posse, Erwin Olaf, Abner Preis, Claus Richter, Pussy Riot, Roee Rosen, Aura Rosenberg, Cindy Sherman, Super A, Jeffrey Vallance
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24. April bis 26. Juni 2016