Beuys ohne Hut

Bekannt durch ihre sehr einfühlsamen Fotografien des weiblichen Aktes zählt Karin Székessy (* 1938) zu den wichtigsten Fotografinnen Deutschlands. Inspiriert durch Begegnungen mit Malern, Zeichnern, Grafikern und Bildhauern aus ihrem künstlerischen Umfeld, entstehen seit den 1960er Jahren bis heute meist in schwarz/weiß fotografierte Porträts. Diese Künstlerporträts sind sehr lebendig und außerordentlich authentisch. In ihnen gelingt es Székessy, die enge Verzahnung zwischen dem dargestellten Künstler und seiner Kunst in die Fotografie miteinfließen zu lassen.

Über sechzig Künstlerpersönlichkeiten präsentiert die Künstlerin vom 25. Januar bis 26. April 2015 in ihrer Ausstellung im Horst-Janssen-Museum Oldenburg, darunter Fotografien von so namhaften Künstlern wie Joseph Beuys, Meret Oppenheim und Jonathan Meese. Dank ihres Einfühlungsvermögens gelingt es Székessy im Moment der Aufnahme – ähnlich einem Psychogramm – die Künstler in ihrem Wesen und ihrer Persönlichkeit zu erfassen.

Aufgenommen oftmals umgeben von der eigenen Kunst im Atelier, an Lieblingsorten oder auch mal in sehr unerwarteter Selbstdarstellung, fängt Székessy mit ihren Fotografien die ganze Vielschichtigkeit der jeweiligen Künstlerin oder des Künstlers ein. Karin Székessy nennt diese Arbeiten Dialoge und drückt schon mit diesem Werktitel die bestehende Wechselwirkung zwischen der Fotografin, dem Künstler und dessen Kunst aus.

Neben den Fotoporträts sind die porträtierten Künstler mit jeweils einer eigenen künstlerischen Arbeit in der Ausstellung vertreten. Die Schau "Beuys ohne Hut – Karin Székessy fotografiert Künstler" gibt somit einen Abriss über die Kunstgeschichte der vergangenen fünfzig Jahre und beleuchtet nebenher das künstlerische Umfeld von Horst Janssen.


Beuys ohne Hut
Karin Székessy fotografiert Künstler
25. Januar bis 26. April 2015