Bedeschini – ein früher Meister des cut & paste

Im digitalen Zeitalter gehört das Verfahren cut & paste wie selbstverständlich zu unserem Alltag. Jederzeit können wir interessante Bild- oder Textteile ausschneiden und woanders platzieren. Doch diese Methode praktizierten schon Künstler in früheren Jahrhunderten. Geradezu eine Meister des cut & paste war der Italiener Giulio Cesare Bedeschini (1582 – 1627). Er korrigierte seine Zeichnungen, indem er Teile davon ausschnitt und neu aufklebte oder seine alten Kompositionen mit neuen Entwürfen überklebte.

Die erste Ausstellung zu Bedeschini überhaupt findet nun im Graphischen Kabinett des Wallraf statt. Vom 14. Februar bis zum 4. Mai 2014 zeigt "Schätze aus der Jesuiten–Sammlung I: Die Zeichnungen des Giulio Cesare Bedeschini" in welchem Ausmaß der Künstler das Verfahren cut & paste nutzte und wie modern er dadurch heute noch wirkt. Für die Schau hat das Museum seine umfangreiche Sammlung von Bedeschini-Zeichnungen mit Leihgaben der Graphischen Kabinette in Paris, München und Düsseldorf ergänzt.

Die Ausstellung ist der Beginn einer Reihe mit der das Wallraf größere Zeichnungskonvolute aus der ehemaligen Kölner Jesuiten-Sammlung wissenschaftlich aufarbeitet und der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Zeichnungen des Giulio Cesare Bedeschini
Schätze aus der Jesuiten–Sammlung I
14. Februar bis 4. Mai 2014