Bis 23. Juni 2024 zeigt das Foto Arsenal Wien die erste Soloausstellung von Beate Gütschow mit rund 100 Arbeiten, die in Kooperation mit der Klima Biennale Wien stattfindet.
Dystopische Situationen, bei denen Menschen an einem Abgrund stehen, menschenleere Landschaften, ausgestorbene Dörfer – bei den Bildern von Beate Gütschow wird erst auf den zweiten Blick deutlich, dass es sich um protestierende Menschenansammlungen, Überreste von zivilisatorischen Eingriffen nach einer Flutkatastrophe oder Spuren von Bränden in Wäldern und Landschaften handelt. Alle gezeigten Ereignisse haben in den letzten Jahren nicht irgendwo auf dem Globus, sondern in Deutschland stattgefunden.
Erst Wochen nach den Ereignissen kommt Beate Gütschow an jene Orte. In fotografischen Langzeitstudien entwickelt sie Gegenbilder zu den üblichen medial verbreiteten Katastrophendarstellungen. Es sind stillere Bilder, die einen emotionalen und analytischen Zugang ermöglichen. Gleichzeitig ist Gütschow Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung: Hier dokumentiert sie teilnehmend und aufzeichnend Aktionen, Besetzungen und Demonstrationen – eine Innenperspektive, die sich zu tagebuchartigen Aufzeichnungen transformiert, die einerseits von Erlebnissen und Begegnungen vor Ort berichten, andererseits die politischen Rahmenbedingungen und den psychologischen Umgang mit der Erderhitzung reflektieren.
Beate Gütschow ist Professorin für künstlerische Fotografie an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Sie lebt und arbeitet in Köln und Berlin.
Beate Gütschow. Widerstand, Flut, Brand, Widerstand.
Bis 23. Juni 2024
Kurator: Felix Hoffmann, Artistic Director Foto Arsenal Wien