Mit der siebten Ausstellung "Auf Einladung" zeigt das Quadrart Dornbirn Arbeiten von Martina Feichtinger, Elsbeth Gisinger, Pimin Hagen, Lorenz Helfer, Yvette Heller, Gabriele Ulmer, Maria Jansa, Uta Belina Waeger und Tobias Maximilan Schnell.
Über die Intentionen zu dieser Gruppenausstellung hält die kuratierende Künstlerin Maria Jansa fest:
"Die klassischen Kunstbetrachtungen, formal analytisch, sozial historisch, werkimmanent u.a.m. möchte ich hier in den Hintergrund stellen. Möchte den Blick auf das nicht so leicht Formulierbare lenken. Was und wie berührt mich ein Werk? Die emotionale oder intellektuelle Empathie, die wir vor einem Kunstwerk empfinden, ist dem ästhetischem Diskurs keineswegs fremd.
Walter Benjamin spricht immer wieder von der Aura über Kunstwerke, von einem sonderbaren und einmaligen Gespinst aus Raum und Zeit. Er sagt auch, dass man die Aura atme, also in die leibliche Befindlichkeit aufnehme, dass man sich durchwehen lassen soll, um in tiefere Erkenntnis zu kommen.
Der Philosoph Gernot Böhme schreibt von der Atmosphäre eines Kunstwerkes, von einer räumlich unbestimmten Gefühlsqualität. Böhme spricht auch von Intuition, von Ganzheitlichkeit. Atmosphäre sei auch als diffuses Ganzes, nicht so schnell mit unserem Intellekt erklärbar. Atmosphäre und Stimmung bilden folglich zwei untrennbar miteinander verschlungene Konzepte. So bezeichnet Atmosphäre eine objektiv bestehende und spürbare Gegebenheit, während sich der Begriff der Stimmung auf einen affektiv-emotionalen Zustand des spürenden Subjekts bezieht.
'Es hat was', sagen wir manchmal zueinander, wenn nicht sogleich Worte für die Ausstrahlung eines Werkes gefunden werden. Ist es das Maß der Beseelung, das Unsichtbare, das Dazwischen? Das 'Fluidum' auch mit anderen Worten. Auch der Titel der Ausstellung schwerelos geerdet rührt an diese Erfahrungen. Umrunden wir die Objekte, vertiefen uns, um auch den Leerraum und Zwischenraum zu sehen. Im Dazwischen, im Ausgespartem ist oft die Quintessenz zu finden oder um eben auch die Aura zu erahnen. Von einer Materialästhetik, schreibt auch Böhme, vom Charakter, nach dem die Qualität beurteilt werden kann und auch wie sie empfunden werde. Ein Material würde dann als schön bezeichnet, wenn es zur Steigerung des Lebensgefühls beitrage.
Sorgfalt im Umgang mit dem Material und auch das Wissen um seine Handhabung sollte selbstverständlich sein. Dann erst sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und es kommt meistens auch „gut“. Jedes Material hat seine eigene Sprache, seine eigene Herausforderung und auch seine Tücken. Je besser diese Qualitäten und die Techniken der Verarbeitung bekannt sind, umso grösser wird die Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten, umso überzeugender das Werk.
Es sind neue Kunstwerke in unterschiedlichen Materialen und in verschiedenen Techniken für diese Ausstellung schwerelos geerdet entstanden. Sie bestimmen die Aura im Raum und die Atmosphäre, die sie ausstrahlen. Von den Künstler: innen arbeiten einige im Team, zwei sogar mit einem Experiment für diese Ausstellung, ganz neu und überraschend."
"Auf Einladung # 07 - Schwerelos geerdet"
Kuratorin: Maria Jansa, Fraxern
Laufzeit 4. März 2023 bis 13. Mai 2023
Vernissage Samstag 03.03.2023, 17 Uhr
16. April, Sonntag - 11.00 Künstler:innen Gespräch
13. Mai, Samstag - 17 Uhr
Finissage mit Performance von Martina Feichtinger und Simon Kathan
Öffnungszeiten: bis 12.04.2023 Do-Sa von 17 bis 19 Uhr,
danach bis 13.05.2023 jederzeit nach tel. Vereinbarung