Die neunte Ausstellung innerhalb des Formates "Auf Einladung" im Quadrart Dornbirn wird von Hubert Lampert kuratiert. Dabei ist obligatorisch, dass er auch selbst teilnimmt. Bei der Auswahl der Künstler:innen hat er sich für drei an sich sehr unterschiedlich arbeitende Charaktere entschieden. Lampert schreibt zur Auswahl der Künstler:innen in der Presseaussendung:
"So fiel der Entschluss als Erstes auf den Komponisten Gerald Futscher, geboren 1962 in Feldkirch, der wie ich in Götzis lebt und arbeitet, dessen Zeichnungen mir während der kurzen Zeit unseres gemeinschaftlichen Ateliers aufgefallen waren.
Diese Notenblätter waren mit ganz feinen Strichen versehen und die Zeichen dermaßen präzise gesetzt, wie man sie nur in höchster Konzentration und mit dem härtesten, scharf gespitzten Bleistift erschaffen kann. Für die Ausstellung brachte er mir dann sechs völlig andere Blätter vorbei, deren Notationen von so einer einzigartigen, noch nie gesehenen Formensprache waren, dass ich sehr erstaunt und geradezu verblüfft war. Das Ganze wirkte wie eine Offenbarung, nach einer noch nie aufgeführten und gehörten Komposition.
Das exakte und formale Gegenstück sind die Zeichnungen von Sabine Marte, geboren 1967 in Feldkirch, sie lebt und arbeitet in Wien und Linz. Ich lernte sie als Video- und Performance-Künstlerin kennen und sah Jahre später bei Freunden ein paar Skizzen von einfachen und doch spannungsgeladenen, den Rand tangierenden, ja auch darüber hinausragenden Linien. Schwarz und breit durchzogen sie als gebogene Balken die Fläche; für mich waren es Räume.
Am längsten kenne ich Wolfgang Herburger, der 1955 in Feldkirch geboren wurde und bis heute dort lebt und arbeitet. Er, ein seinerzeit junger, genialer Zeichner, der später beim Künstlerkollektiv 'Der blaue Kompressor' in Erscheinung trat und wundersame technisch-mechanische Apparate baute.
Nach einer langen Abwesenheit von der künstlerischen Öffentlichkeit drängt er jetzt mit tief-, viel- und mehrsinnigen Dioramen in die offenen Räume der Kunstwelt. Seine bemalten, in Cartapesta-Technik gefertigten Fabelfiguren durchscheinen das Kabinett des Unvorstellbaren.
Mein eigener Beitrag zeigt verschiedene Arbeiten aus der Werkreihe 'Chronologie der Zufälligkeiten'. Seit Jahren entstehen kontinuierlich Blätter, die aus absichtslos entstandenen Restmaterialien zusammengesetzt sind. Der Anblick dieser Teile regte meine Phantasie an und führte mich zu Fragen des Wertes von Abfall und dessen Potential. Ganz anders die raumgreifende, konstruktivistische Installation aus maschinell (3D-Druck) hergestellten Teilen. Die perspektivisch aufgebauten Würfel können dabei variabel positioniert werden. Das Spiel mit der Veränderlichkeit der Objekte ist eröffnet."
Auf Einladung # 09 – "Quatturo Positiones"
Kuratiert von Hubert Lampert
7. Oktober 2023 bis 25. November 2023Veranstaltung:
Samstag 11. Novmber 2023 - 17 Uhr
Künstlergespräch in der Ausstellung